Zuverlässiger Partner fürs Krankenhaus

„Wir sind in einer besonderen Zeit“ – mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende des Norderneyer Fördervereins des Krankenhauses, Hans-Lothar Graw, die längst überfällige Jahreshauptversammlung im Speisesaal des Krankenhauses. Für jeden einzelnen ist die Zeit nicht einfach, aber die, die es mit der Medizin tun haben, trifft es besonders hart, kommentierte Graw die aktuelle Situation.

116.000 Euro überwiesen

Am 25. Juni 2019 kamen die Mitglieder das letzte Mal zusammen. Wenn auch diesmal in kleiner Runde, konnte die Versammlung mit zwölf Norderneyerinnen und Norderneyern den Vorstand für die Jahre 2019 und 2020 entlasten, um diese mit den Neuwahlen gleich wieder in die Ämter zu berufen. Graw bedankte sich für die Wiederwahl und kommentierte: „Wir krempeln alle zusammen die Ärmel hoch und machen weiter.“
Trotz aller Härten konnte der gemeinnützige Förderverein dem Krankenhaus 116.000 Euro überweisen, berichtete der Schatzmeister Jochen Extra und das, obwohl die Mitgliederzahlen sinken. 825 Unternehmen und Privatpersonen sind derzeit Fördermitglieder und nach Ansicht der Versammlung könnte diese Zahl gerne deutlich höher ausfallen. Welche zentrale Bedeutung der Verein für den Erhalt des Krankenhauses spielt, hob der Krankenhausgeschäftsführer Uwe Peters noch einmal hervor. Während die Einrichtung 2020 mit der Zahlung des Rettungsschirmes gut durch das Jahr gekommen ist, war für 2021 der Rettungsschirm jedoch an die Inzidenzwerte und Intensivbettenbelegung gekoppelt und blieb somit aus, berichtete Peters auf der Versammlung.

Kompensiert werden sollte die Finanzierungslücke durch einen Covid-19-Zuschlag, der jedoch erst zum Sommer ausgezahlt worden ist, und so betonte Peters: „Ich bin froh, dass wir mit dem Krankenhaus-Förderverein einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben (…) und Sie uns in dieser Situation geholfen haben.“

Bis zu zehn Neuaufnahmen pro Tag

Wie wichtig das Krankenhaus für Norderney ist, hat sich gerade in den Sommermonaten bis in den Herbst hinein gezeigt, an denen bis zu zehn Neuaufnahmen pro Tag zu versorgen waren. Das sind bis zu fünf Mal mehr als regulär in diesem Zeitraum, so der Geschäftsführer und stellte fest: „Leider hat auch der Schweregrad der Erkrankungen erheblich zugenommen.“ Auch die Dermatologie habe einen Zuwachs verzeichnen können. Über das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) konnte das Krankenhaus seit April 2.900 Impfungen durchführen und hat damit nach Ansicht des Geschäftsführers sehr viel zur Eindämmung des Infektionsgeschehens auf der Insel beigetragen.