Beitrag vom Donnerstag, 25. August 2022
Unterstützung des Fördervereins „immer wichtiger“
Mit knapp 115.000 Euro konnte der Förderverein des Norderneyer Krankenhauses im vergangenen Jahr das Inselkrankenhaus finanziell unterstützen. Diese Summe gab Kassenwart Jochen Extra am vergangenen Dienstag auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Vereins bekannt. 803 Mitglieder zählt der Verein derzeit, „eine beachtliche Zahl, aber es waren auch schon mehr“, bemerkte dazu der Vorsitzende Lothar Graw.
Der Geschäftsführer des Krankenhauses Uwe Peters gab einen Einblick in die aktuelle Situation und dankte dem Förderverein für die große Unterstützung.
„Der Krankenhausförderverein wird immer wichtiger für uns“, betonte der Geschäftsführer, zumal der Rettungsschirm für die Krankenhäuser im vergangenen April eingestellt worden war: „Von der Politik wurde nicht bedacht, dass es durch Corona bedingte Erkrankungen des eigenen Personals und kurzfristige Absagen durch Patienten zu Erlöseinbrüchen gekommen ist. Dies ist auch bei uns der Fall.“ Zudem erhielten Krankenhäuser keinerlei Unterstützung bei den Material- und Energiekostensteigerungen. Auch habe der Schweregrad der Erkrankungen erheblich zugenommen und eine gesetzlich vorgeschriebene Verlegung der Patienten in die nächstgrößere Versorgungsstufe gestalte sich immer schwieriger, von Tag zu Tag: „Viele Krankenhäuser haben keine Kapazitäten mehr, Patienten aufzunehmen. Corona und Fachkräftemängel führten dazu, dass sich 50 Prozent aller Notfallambulanzen in Deutschlang von der Versorgung abgemeldet haben, was bei uns nicht der Fall war. Unsere Notfallambulanz verzeichnet stetig wachsende Zahlen, aber wir erhalten für die Behandlung nur Minibeträge, die noch nicht einmal unsere Kosten decken.“
Für besorgte Anrufe sorgte kürzlich eine geschaltete Stellenanzeige, mit der ein neuer chirurgischer Notarzt gesucht wurde, berichtete der Geschäftsführer: „Wir wurden gefragt, ob der neue Chefarzt schon wieder weg sei.“ Dies sei mitnichten der Fall, sondern mit der durch den Gemeinsamen Bundesausschuss geplanten Neuaufstellung der Notfallambulanzen verbunden (siehe unsere Ausgabe vom 30.05.2022). „Da gibt es einen Katalog von über 150 Punkten, die man erfüllen muss“, erläuterte Peters: „Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass ein Chefarzt in der Chirurgie nicht gleichzeitig Leiter einer Notfallambulanz sein darf.“
Für Beginn des kommenden Jahres habe das Krankenhaus zudem einen neuen Leiter für die Notfallambulanz gewinnen können. Dieser werde gebraucht, da im Laufe der kommenden zwei Jahre auch von den Mitarbeitern weitere Ausbildungen gefordert würden.
„Es sind so viele Punkte, da müssen wir Punkt für Punkt uns drauf einstellen (…) und wenn man nicht frühzeitig dazu kommt, das Personal anzuwerben, dann wird es das vielleicht auf dem Markt nicht mehr geben“, so der Geschäftsführer.
Verfasst von Dorothee Linke
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