Krankenhaus: Insolvenz ist eröffnet

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Beitrag vom Mittwoch, 05. März 2025

Ulrichs: Gründlich geht vor schnell

Die Stadt Norderney strebt weiterhin die Kommunalisierung des Medizinischen Versorgungszentrums (Mvz) zum 1. Juli 2025 an. „Wir werden bis dahin alles Notwendige vorbereiten“, sagte Bürgermeister Frank Ulrichs im Rahmen der kürzlichen Ratssitzung mit. Es sei „erfreulich, dass der Rat sich mit großer Geschlossenheit bereit erklärt, hier Verantwortung zu übernehmen.“

Das Mvz hatte im Dezember 2024 einen Insolvenzantrag gestellt, nur zwei Monate nach seiner Muttergesellschaft, dem Norderneyer Krankenhaus. Hier sei die Lage „wesentlich komplexer“, so der Bürgermeister weiter: „Das sind ganz andere finanzielle und rechtliche Größenordnungen.“ Weiterhin stehe die Stadt im intensiven Austausch mit dem Insolvenzverwalter. Dieser habe noch zahlreiche Detailfragen zu klären, insbesondere was die Forderungen Dritter betrifft. „Wir gehen davon aus, dass wir auch eine externe Expertise brauchen werden, die uns den Weg weist in eine wirtschaftliche und tragfähige Zukunft und sicher braucht auch die Politik für ihre Entscheidung eine vernünftige Grundlage“, so Ulrichs weiter: „Wir haben einen Arbeitskreis bei der Kommune gebildet, dort ist eine Insolvenzverwalterin mit im Boot und wir werden uns in den nächsten Tagen intensiv darüber austauschen, wie es kurzfristig weitergeht.“ Eine klare Botschaft sandte Ulrichs an das Krankenhauspersonal, der er für ihr Durchhalten und Verständnis seinen Dank aussprach: „Die Stadt hat entsprechende Beschlüsse gefasst und niemand muss Angst um seinen Arbeitsplatz oder um die Existenz dieses Krankenhauses haben. Wir werden das Haus weiterhin unterstützen. Hier geht aber tatsächlich Gründlichkeit vor Schnelligkeit.“

Mit einem Sachstand zur Krankenhaus-Insolvenz wird sich auch der Sozialausschuss in seiner öffentlichen Sitzung am kommenden Dienstag befassen.