Beitrag vom Mittwoch, 10. Januar 2024
Seit zehn Jahren: Löten und Urlaub miteinander verbinden
Konzentrierte Ruhe herrscht in der Gaststube des Hotels Friese in der Friedrichstraße. Auf den Tischen stehen und liegen Lötkolben, Tischlampen, Lupen, Bauanleitungen, Modellbauteile, Zangen, Wasserflaschen. Durch die Lichtkegel steigt Dampf auf, Bauteile werden aus der Messingplatte gestanzt und abgefeilt, hier und da entspinnt sich eine Unterhaltung. Bereits zum zehnten Mal findet hier das Lötseminar mit 22 Teilnehmern unter Leitung des Modellbau-Experten Jürgen Moog statt. Hier dreht sich alles um den Modellbau.
Viele der erfahrenen Teilnehmer sind schon seit mehreren Jahren mit dabei und haben sich ein Projekt mitgebracht, an dem sie gerne arbeiten möchten: von der Sackkarre über Signalzeichen bis zum Zugteil. „Eine Lokomotive ist in fünf Tagen zu schaffen“, verrät ein Teilnehmer im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen. Andere machen hier ihre ersten Versuche am Lötkolben und werden durch den Seminarleiter geduldig in die Kunst eingewiesen. Angereist sind sie vom Bodensee, von Berlin oder aus Wilhelmshaven und alle schätzen vor allem die intensive Beschäftigung mit ihrem Hobby, die sie auf Norderney für einige Tage mit Gleichgesinnten teilen können, während sich die mitgereisten Ehefrauen beim Shoppen, mit Ausflügen oder im Café ebenfalls eine gute Zeit machen. Die entspannende Wirkung sei den Teilnehmern anzumerken und habe sogar einer Entspannungs-Expertin, die auch in dem Hotel abgestiegen war, anerkennende Worte abgenötigt, verrät Moog schmunzelnd: „Sie war beindruckt und hat mich gefragt, wie ich so viele Männer in einem Raum so ruhig kriege.“ Für den Seminarleiter, der inzwischen im Ruhestand ist, steht jedenfalls fest, dass er das Löt-Intensivwochenende auch weiterhin anbieten wird, ab den nächsten Jahr aber nicht mehr als Seminar, sondern als einfaches Treffen.
Verfasst von Dorothee Linke
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