Seehundzahlen gehen zürück

Foto: Casper Tybjerg, TTF, Fisheries and Maritime Museum

Beitrag vom Mittwoch, 20. November 2024

Seehundzahlen: Rückgang bestätigt

Die aktuelle Zählung der trilateralen Expertengruppe für Meeressäuger zeigt einen Rückgang der Seehundpopulation im Wattenmeer. Im Juni 2024 wurden 8.230 Jungtiere gezählt – ein Rückgang von zwölf Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders betroffen ist Schleswig-Holstein mit einem Rückgang von 19 Prozent, während Dänemark einen Anstieg um 14 Prozent verzeichnet.Im August wurden während des Fellwechsels 23.772 Seehunde gezählt, was im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg um fünf Prozent darstellt, jedoch bleibt die Zahl insgesamt unter dem Niveau der Jahre 2012 bis 2020. Die niedrigen Geburtenzahlen und der fortschreitende Rückgang könnten mit einem Rückgang fortpflanzungsfähiger Weibchen und äußeren Faktoren wie menschlichen Aktivitäten in der Nordsee zusammenhängen. Migration und Krankheiten wurden als Hauptursachen ausgeschlossen.Die Expertengruppe fordert vertiefte Forschungen zu den ökologischen Ursachen und entwickelt Konzepte für Schutzmaßnahmen. Das Wattenmeer ist als UNESCO-Weltnaturerbe geschützt und zählt aufgrund seiner einzigartigen Biodiversität zu einem der weltweit wichtigsten Naturgebiete.