Ansprache zum Voklstrauertag

Foto: Privat

Beitrag vom Mittwoch, 20. November 2024

„Frieden ist nicht selbstverständlich“

Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs erinnerte am Volkstrauertag in der Friedhofskapelle an die Opfer von Krieg und Gewalt und gedachte der Soldaten sowie den zivilen Opfern aus Vergangenheit und Gegenwart. Er begrüßte die rund 50 Anwesenden mit den Worten: „Heute ist kein Tag des Vergessens, kein Tag der Gewöhnung. Heute ist ein Tag des lebendigen Erinnerns, der Reflexion und des Mahnens.“ Neben der Reservistenkameradschaft, Vertretern der DRK-Ortsgruppe sowie einer großen Delegation der Norderneyer Feuerwehr waren auch Mitglieder des Stadtrates auf der Gedenkveranstaltung anwesend, die auch der Kranzniederlegung durch die Reservisten beiwohnten. Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde begleitete die Veranstaltung musikalisch.

In seiner Rede rief der Bürgermeister zu mehr Aufmerksamkeit und Handeln auf, um sich dem spürbaren Erstarken des Antisemitismus in Deutschland entgegenzustellen. Er erinnerte neben den Millionen Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs und auch an die 138 Gefallenen von Norderney, deren Namen auf dem Ehrenmal verzeichnet sind.
Ulrichs forderte insbesondere dazu auf, jungen Menschen den Wert von Frieden und Menschlichkeit näherzubringen: „Der Frieden, den wir erleben, ist fragil und alles andere als selbstverständlich“.

Mit Blick auf aktuelle Konflikte, wie den Krieg in der Ukraine und die jüngsten Eskalationen in Israel und den Palästinensergebieten, betonte er: „Der heutige Tag mahnt uns, unsere Mitmenschlichkeit und Solidarität auch gegenüber jenen nicht zu verlieren, die aus der Ferne zu uns kommen, weil sie in ihrer Heimat keinen Frieden finden.“

Ulrichs appellierte zudem an die Verantwortung jedes Einzelnen: „Es sind die kleinen Taten im Alltag, die unsere Gesellschaft stärker und friedlicher machen. Wir dürfen nicht wegsehen.“

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