Beitrag vom Freitag, 23. August 2024
Seehundbestand im Wattenmeer bleibt stabil
Der Seehundbestand im Niedersächsischen Wattenmeer ist stabil – dies ergab das diesjährige Seehundmonitoring des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves). Insgesamt 8.557 Tiere wurden bei zehn Flügen jeweils während der Niedrigwasserzeit zwischen dem 11. Juni und dem 13. August im Wattenmeer gezählt. „Das sind insgesamt knapp 350 Seehunde weniger als in 2023“, so die Mitteilung des Laves: „Die Differenz resultiert daraus, dass die Hundsplate im Emsfahrwasser in diesem Jahr aufgrund einer Militärübung nicht angeflogen und der Bestand nicht erfasst werden konnte. Auf dieser Plate tummeln sich in der Regel im Sommer etwa 300 Seehunde mit ihrem Nachwuchs.“ Auch die Zahl der Jungtiere blieb nahezu konstant. Die Seehunde machten zudem einen guten und mobilen Eindruck.
Untersuchungen von angespülten oder eingeschläferten Seehunden im Laves-eigenen Lebensmittel- und Veterinärinstitut (Lvi) Oldenburg brachten zudem keine Hinweise auf mögliche Viruserkrankungen wie Seehundstaupe oder Vogelgrippe. „Meeressäuger leiden häufig an Infektionskrankheiten und werden auch deshalb intensiv beobachtet“, so die Mitteilung: „Im Lvi Oldenburg wurden im Zeitraum von 2023 bis heute 85 Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale untersucht.“ Bei den Tieren stellten die Pathologen einen starken Parasitenbefall insbesondere in der Lunge und im Darm fest. „Dies ist bei Wildtieren zunächst nichts Ungewöhnliches, muss aber weiter beobachtet werden. Eine mögliche Ursache könnte die Beeinträchtigung der Immunsysteme der Tiere durch Umwelteinflüsse sein“, wird Laves-Präsident Prof. Dr. Eberhard Haunhorst zitiert.
Verfasst von Anja Pape
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