Beitrag vom Samstag, 30. April 2022
Projektabschluss: Stahlfisch Goby zieht an den Strand
„Goby“, ein rund drei Meter langer und zwei Meter hoher Fisch aus Stahl sitzt am Strandbereich am Januskopf. Mit Blick auf die Nordsee soll er Passanten daran erinnern, wie Meeresmüll auch in der Nordsee in die Nahrungskette gelangt, weil Fische und andere Meeresbewohner das umherschwimmende Plastik fälschlicherweise für Nahrung halten und fressen.
Gebaut haben die Skulptur aus Eisen und Stahl vier junge Nordhornerinnen, die im Rahmen einer Projektarbeit am Evangelischen Gymnasium Nordhorn eine Herausforderung gesucht haben. Dabei war den Elfklässlerinnen schnell klar, es muss etwas mit Ökologie zu tun haben, worauf Menschen aufmerksam werden, erzählt Lina Umbreit vom Projektstart. „Wir hätten auch einfach Müll sammeln können, aber das war uns einfach nicht genug“, so die 17-Jährige weiter.
Ein halbes Jahr Planung stecke in dem Fisch aus Stahl. „Vier Tage waren wir dann auf Norderney und konnten die Skulptur in der Werkstatt der Technischen Dienste (TDN) schweißen und mit der Flex bearbeiten“, berichtet sie und erzählt von der großen Unterstützung, die die Vier erhalten haben. Denn neben der TDN wurden die vier Mädchen vom Staatsbad, von den Wattwelten, vom Märkischen Kreis, von der Reederei Norden-Frisia, dem Baustoffhandel Garrels sowie der Bauschlosserei Weuste und der Glasmanufaktur Harzkristall tatkräftig unterstützt.
„Eigentlich hat Zuhause keiner geglaubt, dass wir das schaffen können“, sagt Aileen Boerman und ihre Projektkollegin Lina Hüsemann stimmt ihr zu und kommentiert: „Niemand hat gedacht, dass wir das mit dem Schweißen hinkriegen oder eine Flex in die Hand nehmen, wahrscheinlich, weil wir Mädchen sind.“ Nun können sie alle vom Gegenteil überzeugen, denn nach einem langen Zwischenstopp in der Ausstellung der Wattwelten während der Sturmflutsaison, ist der Fisch mit dem Plastik im Bauch nun endlich an den Strand umgezogen. Ihre Mitschülerin Amelie Hann konnte nicht auf Norderney mit dabei sein.
Rund 350 Kilogramm bringt der Fisch auf die Waage und ist auf einem Bodengestell verankert. Es fehlen allerdings noch die besonderen Augen, erzählt Hüsemann. Sie sind aus Glas gefertigt und sollen dafür sorgen, dass der neue Strandbewohner aus Stahl auch funkelt, wenn die Sonne darauf scheint. Gobys‘ Augen könnten demnach schon heute bewundert werden.
Das Projekt haben die vier Nordhorner Schülerinnen auf Instagram dokumentiert. Über das Konto goby_fuer_Norderney sind Informationen zum Schaffensprozess zu finden.
Verfasst von Anja Pape
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