Plastik im Biomüll macht Probleme

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Beitrag vom Dienstag, 06. Mai 2025

Plastik im Biomüll macht Probleme

Auf der Insel Norderney wird ab sofort strenger kontrolliert, was in der Biotonne landet. Wie der Landkreis Aurich mitteilt, werden im Rahmen der landkreisweiten Kampagne „Trenn Dich korrekt“ verstärkt stichprobenhafte Kontrollen der Bioabfallbehälter durchgeführt – auch auf Norderney. Bereits seit 2021 werden solche Überprüfungen durchgeführt, nun verschärfen sich die Regeln weiter: Seit dem 1. Mai gelten neue gesetzliche Grenzwerte für sogenannte Störstoffe im Bioabfall. Dazu zählt vor allem Plastik und hier auch solche Tüten, die als „kompostierbar“ deklariert sind.

Wird eine Biotonne falsch befüllt, bleibt sie stehen, klärt der Sprecher der Mkw – Materialkreislauf- und Kompostwirtschaft auf. Der Behälter wird mit einer Hinweiskarte versehen und muss vor der nächsten regulären Leerung nachsortiert werden. Alternativ kann eine kostenpflichtige Sonderleerung als Restmüll beantragt werden.
Die neue Bioabfallverordnung macht eine möglichst sortenreine Sammlung zwingend erforderlich, so der Mkw weiter. Hintergrund ist, dass nur sauberer Bioabfall zu Kompost oder Biogas verarbeitet werden kann. Schon geringe Mengen an Plastik, Glas oder Metall machen eine Verwertung unmöglich.

Zudem besteht die Gefahr, dass über den Kompost Mikroplastik in die Umwelt gelangt, so der Verwertungsbetrieb.

Norderney ist dabei in besonderer Weise betroffen. Der Tourismus stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da viele Gäste die örtlichen Regelungen zur Mülltrennung nicht kennen, so der Sprecher weiter.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb verweist auf die Verantwortung von Vermieterinnen und Vermietern, die Sortierregeln klar zu kommunizieren. Informationsmaterialien wie Aufkleber, Flyer oder Vorsortiergefäße stellt der Landkreis zur Verfügung.

Auch die Wohnungsgesellschaft Norderney (Wgn), als größter Vermieter von Dauerwohnraum auf der Insel, hat in diesem Zusammenhang ihre Mieterinnen und Mieter informiert.

Seit gut zehn Wochen sieht sich die Wgn verstärkt konfrontiert, dass Biomüllbehälter aufgrund der Nutzung von sogenannten Bioplastik-Mülltüten nicht geleert werden. Besonders problematisch ist die Situation bei Bio-Großraumbehältern, da zahlreiche Haushalte betroffen sind, wenn die Abholung nicht gesichert ist. „Wir haben deswegen vor Ostern über 500 Mieter angeschrieben und auf die Sortierregeln hingewiesen. Beigelegt haben wir eine Papiertüte für den Biomüll”, berichtet Roland Peters, Leiter der Wgn.