Empfangsschild und Wegweiser des Inselkrankenhauses

Foto: Sykora

Beitrag vom Freitag, 12. Februar 2021

Notfall-Ambulanz im Inselkrankenhaus bleibt geöffnet

Nachdem im Norderneyer Krankenhaus die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das SarsCoV2-Virus getestet wurden herrscht dort Ausnahmezustand. Das ist nun 14 Tage her. Insgesamt befinden sich derzeit 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der häuslichen Quarantäne, darunter auch 17 Männer und Frauen mit positiven Testergebnissen. Es handelt sich demnach bei einer Gesamtbelegschaft von knapp 80 Personen, um gut die Hälfte.

In einer eilig angesetzten Presskonferenz berichteten Geschäftsführer Uwe Peters, Chefarzt Dr. Wolfgang Schenk sowie der Chefarzt der Inneren Medizin Lutz Brandt über die Situation vor Ort und erläutern den Hergang im Haus und welche Maßnahmen ergriffen wurden.

Aufnahmestopp für das Krankenhaus

Begonnen habe das Geschehen mit einer Infektion eines Patienten, der ohne Corona-Beschwerden und mit negativem Test aufgenommen wurde, berichtet Schenk. Alle verzichtbaren Operationen seien daraufhin abgesagt worden. Seitdem gilt ein behördlich verordneter Aufnahmestopp. Alle Patienten wurden entsprechend verlegt, sodass die Stationen nun leergefegt sind. Ein Zustand, der noch mindestens bis zum 19. Februar andauern werde, erklärt der der Krankenhausleiter, denn solange gelte der Aufnahmestopp. Aus Infektionsschutzgründen sei zudem die dermatologische Ambulanz sowie die dermatologische Praxis in Norden geschlossen worden. Nur die Notfallambulanz blieb und bleibt auch weiterhin für wichtige Notfälle geöffnet und dies 24 Stunden und sieben Tage die Woche, berichtet der Krankenhausleiter.

So begann das Infektionsgehen auf der Insel

Sowohl die Krankenhausleitung als auch die beiden Chefärzte gehen davon aus, dass sich das Virus vor allem aufgrund der späten Symptome bei dem Patienten auch bei anderen Patienten und beim Personal trotz der Schutzmaßnahmen verbreiten konnte. Es könnte jedoch auch mehrere Infektionsketten gegeben haben, räumt Brandt ein. Abschließend ließe sich dies nicht gesichert sagen.

Es wurden Schnelltestungen durchgeführt und alle Personen wurden am 1. Februar mit einem PCR-Test abgestrichen. Alle nachweislich Infizierten, Krankheitsverdächtigen sowie alle Kontaktpersonen hätten sich unverzüglich in Quarantäne begeben. Zwei Tage später erhielten alle in der Klinik anwesenden Personen einen Schnelltest. Der bei allen negativ ausfiel, berichtet Schenk. Die PCR-Testung wurde am 8. Februar erneut durchgeführt.

Problem mit Schnelltests und PCR-Tests

Als besonders problematisch schildern die Ärzte die fehlende Möglichkeit eines schnellen und gesicherten Nachweises einer Infektion innerhalb der Inkubationszeit. Der Schnelltest liefere zwar schnell ein Ergebnis, dieses könne jedoch erst nach vier bis fünf Tagen positiv getestet werden. Der PCR-Test liefere zwar jederzeit ein gesichertes Ergebnis, benötigt aber ein bis zwei Tage bis zum Testergebnis. Man gehe jedoch davon aus, dass die Infektionsdynamik nun unterbrochen sei. Noch während der Konferenz meldete allerdings eine Vertreterin vom Gesundheitsamt telefonisch einen weiteren Fall. Dennoch hoffen die Krankenhausvertreter, dass durch die hochgefahrenen Schutzmaßnahmen der Ausbruch schnell gestoppt werden kann.