Neustart für ein Wäldchen

Foto: Martina Dorenbusch

Beitrag vom Freitag, 17. März 2023

Neustart für ein Wäldchen

Das Wäldchen an der Wetterwarte ist eigentlich ein Wetterwäldchen in doppelter Hinsicht, denn erstens hat es seinen Platz an der Wetterwarte und zweitens sind die Auswirkungen des harten Klimas auf die Pflanzenwelt dort besonders deutlich sichtbar. Nur von einem Wäldchen kann keine Rede mehr sein. Totholz liegt und steht auf dem sandigen Boden.

Seit rund acht Jahren versucht die Stadt Norderney das Areal mit viel Zeit- und Kostenaufwand aufzuforsten, dabei fällt dies nicht einmal in den städtischen Verantwortungsbereich. Vielmehr hatte die Stadt den touristischen Schandfleck mit den schon damals vielen toten und sterbenden Bäumen wettmachen wollen. Zu einem Gesprächskreis mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Unteren Naturschutzbehörde, den Landesforsten und das Domänenamt als Eigentümer hatte die Stadt daraufhin eingeladen, an dessen Ende der Entschluss für einen Erhalt des Waldes stand. Schon damals war jedoch klar, dass die Dünenstruktur schwierig für einen Baumbestand ist. Das gab auch der BUND zu bedenken. Mit der Entscheidung startete das wohl aufwendigste Aufforstungsprojekt seit 2015 für die Landschaftsgärtner der Insel. Funktioniert hat es nicht.
Im vergangenen Herbst gab es ein Treffen mit der unteren Naturschutzbehörde, die nach einem Rundgang vor Ort ein Einsehen hatte. „Wir haben uns dann das Okay geben lassen, mit allem, was irgendwie verspricht, dort anzuwachsen auch reingehen zu dürfen“, teilte Bauamtsleiter Frank Meemken auf der vergangenen Sitzung des Umweltausschusses mit. Damit darf nun auch schnellwachsendes Gehölz angesiedelt werden. „Die werden wir nicht pflanzen, sondern versuchen es dort über Kompost auf die Flächen bringen.“

„Wir haben nun Laub von Wegen und Rasenflächen auf dem Areal an der Wetterwarte eingebracht“, präzisierte Wilfried Kriesch, Leiter der Stadtgärtnerei der Technischen Dienste Norderney und berichtete von guten Erfahrungen: „Wir haben das vor mehreren Jahren im Argonner Wald schon einmal so gemacht und das hat relativ gut funktioniert, weil in diesem Laub die Samen von dem Ahorn zu finden sind.“ Kriesch rechnet in der Folge mit einem sehr dichten Ahornbestand. „Das ist so gewollt, dass es sehr dicht wird, denn nur dann geben sie sich gegenseitig Schutz. Nur dadurch haben sie überhaupt eine Chance, dort Fuß zu fassen. Dann werden wir irgendwann reingehen und die Ahorn reduzieren.“

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