Auf dem Gelände der Norderneyer Kläranlage

Foto: Linke

Beitrag vom Freitag, 23. Juli 2021

Neue Pumpe zur Hochsaison

Eine neue Zirkulationspumpe hat die Norderneyer Kläranlage zum Start in die Sommersaison in Betrieb genommen. Sie ersetzt eine Schneckenpumpe, die abgängig und zudem nicht mehr energieeffizient war, berichtet der Leiter der Anlage, Henk-Enno Giebel, im persönlichen Gespräch. Die Kosten für die neue Pumpe inklusive Verlegung neuer Rohrleitungen, Elektroanbindung und Steuerung beliefen sich auf rund 30.000 Euro.
Die Kläranlage basiert auf einem Kreislaufsystem: Das ankommende Abwasser wird zuerst in ein oder mehrere Belebungsbecken geleitet und dort durch Mikroorganismen gereinigt, die sich von darin enthaltenen Stoffen ernähren und diese chemisch umwandeln. Anschließend kann sich in den Nachklärbecken der Klärschlamm absetzen. Die Zirkulationspumpe transportiert diesen dann wieder zurück an die Stelle, an der das Abwasser in die Belebungsbecken fließt, sodass ein Kreislauf entsteht, erläutert Giebel.

Kaltstart in die Saison

Die Inbetriebnahme der neuen Pumpe sei aufgrund der Corona-Maßnahmen im Frühjahr etwas „tricky“ gewesen, verrät der Abwassermeister: „Eingebaut wurde die neue Maschine schon im Dezember. Aber da hatten wir durch den Lockdown das große Nachklärbecken gar nicht in Gebrauch, sondern nur die beiden kleinen.“ Erst als der Tourismus Ende Mai plötzlich wieder stattfinden durfte, konnten die Fachmänner das Becken und somit die Pumpe in Betrieb nehmen und diese an das System anpassen. „Jetzt läuft sie aber wunderbar“, so Giebel.
Der Kaltstart in die Saison war für den Betrieb der Kläranlage zudem eine Herausforderung, da eine Ausweitung der Kapazität bei so einem komplexen System nicht innerhalb weniger Tage möglich ist, erläutert der Leiter: „Um von den kleinen Belebungsbecken auf das große umzusteigen, braucht es normalerweise vier bis fünf Wochen.“ Das liege daran, dass die Mikroorganismen für die größeren Abwassermengen herangezüchtet werden müssten. „Diese Zeit hatten wir aber dieses Jahr nicht. Wir haben also versucht, es in drei Wochen hinzukriegen, und es auch geschafft.“

Als weitere Investition in diesem Jahr war bereits im März die Folie eines der neun Klärschlammbeete erneuert worden, auf denen der eingedickte Schlamm zur Vererdung eingebracht wird. Inzwischen wachsen dort die Schilfpflanzen wieder an, berichtet Giebel. Auch die übrigen Beete sollen in den kommenden Jahren bei ihrer Räumung eine neue Folie bekommen und einige von ihnen zudem eine neue Drainage.