Badehaus am Kurplatz

Foto: Linke

Beitrag vom Donnerstag, 22. Juli 2021

Mehr Kurgäste zu erwarten

Die ambulante Vorsorgeleistung, früher Badekur genannt, wird wieder zur Pflichtleistung der Krankenkassen. Am 25. Juni 2021 stimmte der Bundesrat einem Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung zu. „Damit haben Versicherte in ganz Deutschland schon bald einen gesetzlichen Anspruch auf einen dreiwöchigen Aufenthalt mit effektiven Präventionsmaßnahmen in einem anerkannten Kurort“, heißt es in einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Heilbäderverbandes. Dessen Vorsitzender Dr. Norbert Hemken erwartet, dass mittelfristig wieder rund 250.000 Maßnahmen pro Jahr bundesweit und anteilig mindestens 50.000 ambulante Vorsorgemaßnahmen in den Heilbädern und Kurorten in Niedersachsen durchgeführt werden können.

Auch Norderney wird von der Gesetzesänderung profitieren, ist Heiko Wenzig, Verantwortlicher für das Thalassomanagement bei der Norderneyer Kurverwaltung und Leiter des Badehauses, überzeugt: „Ich erwarte, dass wir von Jahr zu Jahr wieder mehr Kurgäste willkommen heißen können.“ Es sei aber nun auch Aufgabe des Nordseeheilbades, sich als moderne Kurdestination zu präsentieren.

Denn: Bei einer ambulanten Vorsorgekur können sich die Antragsteller den Ort, an dem sie ihre Kur verbringen möchten, selbst aussuchen. Ein Anstieg der Kurgäste auf Norderney passt auch hervorragend in das Konzept, auf Qualität statt Quantität zu achten, so Wenzig weiter: „Viele Kurgäste kommen zwar auf Veranlassung der Krankenkasse, wissen aber auch, dass sie dabei zuzahlen müssen.“ Daher könnten sie die Leistungen aus eigenem Interesse aufstocken, etwa bei der Unterkunft, den Anwendungen oder auch beim Restaurantbesuch.
Das Badehaus der Kurverwaltung, das selbst viele Kuranwendungen anbietet, sieht Wenzig jedenfalls gut auf einen Anstieg der Kurgastzahlen vorbereitet: Die Kapazitäten müssten hier kaum ausgebaut werden und für zusätzliches Personal sei das Haus auf dem Bewerbermarkt gut aufgestellt. „Auch mit den Badeärzten und Balneologen der Insel stehen wir in guter Verbindung, und durch sie auch mit den Gästen und den Krankenkassen“, betont Wenzig.

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