Loth zu Anreise- und Übernachtungszahlen: „Die Corona-Krise ist vorbei“

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Beitrag vom Freitag, 23. Februar 2024

Loth zu Anreise- und Übernachtungszahlen: „Die Corona-Krise ist vorbei“

‌Die Corona-Krise ist vorbei – so lautet das Fazit von Kurdirektor Wilhelm Loth, der im Rahmen eines Pressetermins die vorläufigen touristischen Zahlen für das vergangene Jahr präsentierte. 561.531 Anreisen verzeichnet das Staatsbad für 2023, das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr und ähnlich dem Spitzenjahr 2019. „Gleichwohl sagt man ja, wir seien in einem Krisen Tinnitus“, führte der Kurdirektor aus: „Das ist ja auch das Gefühl, das viele Menschen mit sich herumtragen. Krieg in Europa, Energiekrise, digitaler Wandel, gesellschaftlicher Wandel, das sind natürlich alles Dinge, die uns im Tourismus durchaus betreffen. Gleichwohl habe ich das Gefühl, dass sich zumindest die Arbeitsmarktlage ein bisschen entspannt hat.“ Trotz der gedrückten Stimmung sei die touristische Branche wieder relativ krisenfest geworden und das Reiseverhalten gestiegen, so seine Einschätzung.

Dies zeichnet sich auch in den Übernachtungszahlen ab, die mit knapp 3,9 Millionen Übernachtungen bei einer Steigerung von neun Prozent zum Vorjahr lagen. Den Grund sieht Loth in der verlängerten Aufenthaltsdauer der Gäste von durchschnittlich sieben Tagen. „Das ist eine für uns erfreuliche Entwicklung und geht in die richtige Richtung, auch wenn es das auf den ersten Blick nicht scheint, denn das bedeutet, dass weniger kurzfristige Reisen stattfinden, es also einen Trend gibt, länger zu bleiben,“ so Loth.

Zudem habe sich die Nebensaison und vor allem die Vorweihnachtszeit deutlich belebt. „Wir haben kaum noch Wochenenden im Jahr, wo es nicht gut besucht ist“, zeigte sich der Kurdirektor erfreut: „Die meisten großen Hotels haben ganzjährig geöffnet, das zeichnet sich als Regelmäßigkeit ab. Das Bedürfnis, sich aus einem relativ stressigen Alltag zurückzuziehen, was seit Corona ein großer Trend ist, das überträgt sich natürlich auch im Tourismus und da ist natürlich eine Insel ein toller Rückzugsort.“

Weniger Tagesgäste

Bei den Tagesgästen hingegen verzeichnet das Staatsbad einen Rückgang von fünf Prozent zum Vorjahr. „Im Tagestourismus haben wir seit Corona jedes Jahr einen Rückgang im einstelligen Bereich, das ist durchaus eine Entwicklung, die dem Lebensraumkonzept entgegenkommt“, erläuterte der Kurdirektor. „Das ist nichts, was wir marketingtechnisch bewegt haben, sondern eine allgemeine Entwicklung, die mit Sicherheit auch damit zu tun hat, dass die Menschen nicht am Urlaub, sondern im Urlaub sparen und dass man auch auf das ein oder andere verzichtet, was Gastronomie und Einzelhandel auch merken.“

Summertime soll wachsen

Auch im Veranstaltungsbereich konnte das Staatsbad zu den Umsätzen der Vor-Corona-Zeit zurückkehren.
„Wir haben viel Programm wenn irgend möglich draußen, haben systemisch einiges umgestellt und etwa im Konzertbereich das Pay-What-You-Want-Prinzip eingeführt, was sehr gut läuft“, sagte der Kurdirektor: „Das werden wir auch in diesem Jahr weiterführen.“ Für das Summertime-Festival 2024 sind zwei Konzerte bereits ausverkauft, bei den übrigen sind bereits achtzig Prozent der Karten vergeben: „Wir warten hier immer noch auf das Feedback des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, das Stadion in den Strand vor der Eventfläche versetzen zu können, um mehr Menschen hineinlassen zu können. Die Nachfrage ist eben gestiegen und wir möchten gerne auch teurere Künstler akquirieren, die mehr Publikum ziehen und die wir bisher nicht verpflichten konnten.“ Damit könnten statt  bisher 2.500 Menschen insgesamt 3.000 Menschen auf die Fläche. Generell schätzten schon jetzt die Künstler die Location, die Kulisse sowie das relativ intime Format und die neue Größenordnung wäre zukunftsfähig, so der Kurdirektor.

Badehaus gut besucht

Eine Zuwachsrate von 20 Prozent zum Vorjahr verzeichnete auch das Badehaus bei den Eintritten. Wir sind hier das erste Mal wieder bei weit über 100.000 Eintritten pro Jahr. Zum Monatsanfang hat zudem die neue Leitung Nicole Werner ihre Stelle angetreten. Eine starke Zuwachsrate gab es zudem bei den Anwendungen, zu der auch eine starke Social-Media-Kampagne und spezielle Arrangements beigetragen haben.  
Einen leichten Rückgang von drei Prozent gab es bei der Strandkorbvermietung, allerdings auf hohem Niveau.

Highlights 2024

Zu den Highlights des Jahres 2024 zählen neben dem White-Sands-Festival zu Pfingsten, dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney, dem Summertime-Festival und dem Seasounds-Festival mit dem Orchester im Treppenhaus auch wieder Sportveranstaltungen wie der Meine-Insel-Lauf und die Reihe „Sport am Meer“ am Nordstrand. Zudem wird die White-Night als wöchentliches Angebot jeweils mittwochabends stattfinden. Auch die Kurmusik einschließlich einem Angebot für Kinder wird weitergeführt. Zudem werde derzeit noch das Sponsoring für den Triathlon geprüft, der für Ende August angedacht ist, verriet der Kurdirektor.
Natürlich ist auch in den Osterferien wieder ein Osterfeuer und das beliebte Eiertrullern am Weststrand eingeplant.