Krankenhaus Norderney, da sind Grenzen vorprogrammiert

Foto: Dorothee Linke

Beitrag vom Montag, 30. Mai 2022

Krankenhaus: „Da sind Grenzen vorprogrammiert“

Viel Zeit bleibt nicht mehr: Spätestens im Mai kommenden Jahres müssen die Krankenhäuser die Voraussetzungen für eine Basis-Notfallversorgung vorweisen können, wenn sie den begehrten Sicherstellungszuschlag erhalten wollen. Hierzu zählt unter anderen auch die Möglichkeit, Computertomographien (CT) zu realisieren. Ob das Norderney auch betreffen wird, ist bislang noch nicht klar, teilte Krankenhausgeschäftsführer Uwe Peters auf Nachfrage mit.

Das Norderneyer Krankenhaus habe bei den Kostenträgern und dem Ministerium einen besonderen Status, erläutert Peters den Hintergrund, und es gebe bislang zu den Rückfragen noch keine eindeutigen Aussagen, welche Kriterien umzusetzen sind. „Das gilt auch für das CT und ob dieses für den Standort Norderney notwendig ist. Hier müssen wir noch abwarten“, kommentiert Peters. Allerdings befinde sich das Haus bereits an der Planung, falls es doch dazu kommen sollte, versicherte Peters. Die entsprechenden Voraussetzungen seien bereits geprüft worden.

Nach seiner Einschätzung liegt die größte Schwierigkeit darin, das dafür qualifizierte Personal anzustellen: „Diese Fachkräfte sind sehr schwer zu bekommen und für das Betreiben eines CTs dringende Voraussetzung.“ Aus Sicht der Einrichtung ist es durchaus sinnvoll, einen Computertomographen im Hause zu haben. Lange diskutiert wurde daher auch ein telemedizinischer Ansatz, um das Betreiben sowie die Auswertung der CT-Untersuchungen zu unterstützen und damit Kosten minimieren zu können.

Viele Verlegungen von Patienten auf das Festland könnte sich das Krankenhaus sparen, so die Mitteilung des Inselkrankenhauses, „beispielsweise nach einem Sturz, um mithilfe einer CT-Diagnostik eine intracerebrale Blutung ausschließen zu können. Oder nach einem Sturz von älteren Insulanerinnen und Insulanern, die etwa Blutgerinnungsmedikamente einnehmen. Hier ist dringend eine CT-Diagnostik angezeigt.“

Politische Debatte positiv

Die Debatte um das Inselkrankenhaus in der Norderneyer Politik auch zu einer möglichen Beteiligung der Stadt bis hin zu einer Re-Kommunalisierung sieht der Krankenhausgeschäftsführer positiv. „Uns freut es sehr, dass wir den Zuspruch und die Unterstützung aus der Norderneyer Politik bekommen und diese Diskussion geführt wird. Was vielleicht viele nicht wissen: Die Verantwortung der krankenhausärztlichen Versorgung von Inselbevölkerung und den zigtausenden von Urlaubern liegt auf den Schultern von hauptsächlich drei Privatpersonen“, erläutert Peters auf Nachfrage und betont: „Da sind Grenzen vorprogrammiert.“ Derzeit sind die Stadt Norderney und das Staatsbad Mitglieder im Beirat des Krankenhauses. Dieser tage mindestens einmal im Jahr, so Peters.