Verkehr in der Jann-Bergahaus-Straße

Beitrag vom Freitag, 15. Oktober 2021

Konzept für die ganze Insel

Die Stadt Norderney und die politischen Ausschüsse beschäftigen sich schon länger mit einem Verkehrs- und Mobilitätskonzept. Nun haben die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr beschlossen, ein Planungsbüro zu beauftragen, ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept für Norderney zu entwickeln. Der Arbeitskreis Verkehr war in seiner Arbeit zu dieser Auffassung gekommen. Das Konzept soll nicht nur die unterschiedlichen Verkehrsströme und das Verkehrsaufkommen analysieren, sondern auch die Bedürfnisse von Gästen, Bürgern und dem Einzelhandel ermitteln. Zudem muss sich es mit der Frage beschäftigen, mit welchen Maßnahmen die Insel Ziele erreichen möchte. Wenn also der Inselurlauber ohne sein Auto nach Norderney kommen soll, müssen entsprechende Angebote gemacht werden, damit dennoch seine Bedürfnisse erfüllt werden können.

Dabei könnten digitale Managementsysteme eine Rolle spielen. „Was wir (Anm. die Stadt und die politischen Gremien) vorhaben und brauchen ist ein Verkehrsentwicklungskonzept, das verschiedene planerische Schritte beinhaltet“, erläuterte Stadtmitarbeiterin Juliane Aiche dazu in ihrem Vortrag auf der Ausschusssitzung. Ein Konzept beinhalte Bedarfsanalysen und Datenerhebungen sowie Beteiligung von Bürgern und Einzelhändlern. „Wir haben auf Norderney die Besonderheit, dass der Tourismus sehr stark ist, weiter ansteigt und immer mehr Menschen auf der Straße sind, obwohl die nicht dafür ausgelegt sind.“ Auf der Grundlage dieser Situation entstand beispielsweise in der Jann-Berghaus-Straße versuchsweise eine Fußgängerzone, die jedoch wieder aufgegeben wurde.

Die Konfliktsituationen auf der Insel resultieren in der Regel aus der Menge an Verkehrsteilnehmern, weiß Aiche: „Wir haben hier zu viele Menschen, zu viele Autos und zu viele Fahrräder im Straßenraum.“ Aiche erläuterte anhand von Beispielen weiteres Konfliktpotenzial. Beispielsweise wie die Farbe von Straßenbelägen den Gästen suggeriert, sie hielten sich in einer Fußgängerzone auf, obwohl das nicht der Fall ist, oder es zu unübersichtlichen Situationen im Straßenverkehr kommt, weil enge Straßenräume in weite münden. Auch aus getrennten und gemischten Fahrrad- und Fußgängerwegen ergeben sich Gefahrensituationen, wie die Situation am Zuckerpad deutlich zeigt, so Aiche. „Wir wollen die Mobilität verändern und den Verkehr auf der Insel lenken und steuern.“ Die Stadt hat sich dazu bereits an sechs Verkehrsplanungsbüros gewandt und eine Voranfrage gestellt. Im nächsten Schritt will die Stadt Ziele formulieren und die Konzepterstellung ausschreiben. Dabei solle sich der Leistungsumfang nicht nur auf den Innenstadtbereich beziehen, sondern die ganze Insel einschließen.

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