Kindergarten am Kap sucht dringend Personal

Foto: Anja Pape

Beitrag vom Montag, 06. März 2023

Kita am Kap: „Es muss jetzt alles sehr schnell gehen“

Kinderbetreuung ist längst nicht mehr Privatsache und entwickelt sich aktuell von einem wirtschaftlichen Standortvorteil zu einer zwingenden Notwendigkeit. Nur wer Kinder auch in Krippen, Kindergärten und in den Ganztagsangeboten der Schulen betreut, wird von der Arbeit ihrer Eltern in Cafés, Hotels, Bäckereien, Arztpraxen, im Einzelhandel, bei der Post oder im Handwerk profitieren. Das Betreuungsangebot entscheidet letztlich darüber, ob die Unternehmen jetzt und in Zukunft die dringend benötigten Arbeitskräfte auch finden und einstellen können.

Was sich simpel liest, wird auf der Insel aber bereits zum Problem. Die Plätze in der Kindertagesstätte am Kap, der größten Betreuungseinrichtung mit 100 Kindergarten- und 30 Krippenkindern, ist aktuell ausgelastet. Auf der Warteliste für dieses Jahr stehen 30 Familien, berichtet die Kita-Leiterin Anja Göhn. Und das, obwohl die Einrichtung keine Kinder von Saisonarbeitskräften aufnimmt, weil diese nach wenigen Monaten die Insel wieder verlassen.

Eine zusätzliche Kleingruppe soll nun schnellstmöglich für Entspannung sorgen. Diese könnte für weitere zehn Kinder von drei bis sechs Jahren einen Betreuungsplatz zur Verfügung stellen. „Aber es steht und fällt mit dem Personal“, sagt Göhn. Händeringend sucht die Kita am Kap aus diesem Grund zwei weitere pädagogische Fachkräfte. Dabei sagt Göhn, die Personalsuche, die sich ohnehin und insbesondere für eine Insel schwierig gestaltet, kann nur erfolgreich sein, wenn mit der Stelle auch eine Wohnung angeboten werden kann. „Das ist der Knackpunkt. Niemand beginnt eine Arbeit, wenn er nicht weiß, wo er unterkommen kann“, so die Leiterin und sie weiß, die Zeit drängt: „Je länger es dauert, die Gruppe ins Leben zu rufen, desto mehr Familien werden auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz stehen“ und damit auch keine Arbeitsstelle antreten können. „Es muss jetzt alles sehr schnell gehen“, erklärt Göhn deshalb im Gespräch. Am 1. April sollen die beiden Stellen besetzt sein.

„Irgendwann ist aber auch bei uns ein Ende“, kommentiert die Leiterin die Frage nach weiteren Plätzen. Ist die neue Kleingruppe erstmal eröffnet, ist die Kita am Kap maximal belegt. „Mehr geht bei uns nicht“, sagt sie. Auch Anbauten auf dem Gelände sind nicht mehr zulässig. Um weitere Kita-Plätze zu schaffen, müssten demnach andere Flächen oder Gebäude gefunden werden: „Dann müsste endlich das alte Freibad abgerissen werden, um dort neu zu bauen, oder wo auch immer man ein Gebäude herbekommt“, sagt Göhn.

Jederzeit ansprechbar

„Wir tun hier, was wir können“, so Göhn und so tüftelt und berät die Belegschaft derzeit enthusiastisch, wie der neue Gruppenraum in dem offenen System thematisch ausgelegt werden soll. Die Einrichtungsleitung ist zudem für Personal- und Wohnungsangebote dankbar und unter 04932-584 oder per Mail unter kts.norderney@evlka.de jederzeit erreichbar.