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Foto: Ostfriesische Inseln GmbH / Martin Elsen

Beitrag vom Mittwoch, 07. April 2021

Inseln als Modellregion

Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung veröffentlichte am Wochenende die Liste der 14 Städte, die als Modellkommunen ausgewählt wurden. Im Landkreis Aurich sind die Städte Aurich und Norden dabei. Diese können nun sichere Zone einrichten, um dort für die Bürgerinnen und Bürger Läden, die Außenbereiche von Restaurants und Cafés, Fitnessstudios, Kinos, Theater oder Galerien zu öffnen. Der Zutritt zu einer sicheren Zone ist möglich, wenn ein negativer Corona-Test vorliegt und die von der Kommune vorgegebene App zur Kontaktnachverfolgung genutzt wird, so die Mitteilung.

Inseln mit eigenem Konzept

Für die Inseln konzipiert die Ostfriesische Inseln GmbH gemeinsam mit den Inselbürgermeistern und Beratern derzeit ein eigenes Öffnungsszenario. Dazu sagte Wilhelm Loth, der Norderneyer Kurdirektor und zugleich Vorsitzender der Inselgesellschaft auf einer Pressekonferenz: „Wir möchten keine Öffnung um jeden Preis. Die Sicherheit geht vor, aber es braucht Perspektiven und die Vorbereitung auf ein abgestimmtes Wiedereröffnungsszenario“. Für die Fähren, die Restaurants, die Hotels, die Ferienwohnungen und den Handel gebe es Hygienekonzepte, die sicheren Tourismus ermöglichen. Dies hätten die Betreiberinnen und Betreiber auf der Insel im vergangenen Jahr bewiesen, betont Loth. Es könne nicht sein, dass die Menschen ins Ausland reisen könnten und hier alles geschlossen bleibe, zeigte sich Loth sichtlich verärgert.
Die Gesellschaft möchte, dass die Inseln Modellregion werden und fordert eine Öffnung des Tourismus mit einer Doppelstrategie, was bedeutet, dass nur Urlauber mit einem negativen PCR-Test die Inseln betreten dürfen. Zudem müssten sich diese zwei bis vier Tage später auf der Insel einem weiteren Corona-Test unterziehen, so das Konzept. Wer länger auf der Insel bliebe, müsse wöchentlich einen Test machen. Alle Inselbürgermeister haben mit einem Schreiben eine sichere Öffnungsstrategie vom Land Niedersachen gefordert und stünden mit dem Wirtschaftsministerium und der Staatskanzlei im regelmäßigen Austausch.

„Uns geht es dabei nicht darum, dass wir die Ersten sind oder am schnellsten möglichst wieder viele Betten in Betrieb nehmen“, sagte auch Bürgermeister Frank Ulrichs auf der letzten Ratssitzung. „Wir wollen zeigen, dass auf der Grundlage eines fein abgestimmten Stufenmodels zur langsamen Wiederöffnung begleitet mit einer ausgefeilten Teststrategie, die verpflichtend spätestens am Fähranleger auf dem Festland beginnt und sich hier auf den Inseln fortsetzt, durchaus die Möglichkeit besteht losgelöst von einem dauerhaften und nicht endenden Lockdown den Menschen eine sichere Perspektive zu geben“.

In den kommenden Wochen soll über ein solches Öffnungsszenario abgestimmt werden, weiß Loth. Die Insellage sei besonders günstig, um den Zugang der Personen effektiv zu kontrollieren und zudem haben alle Inseln gemeinsam mit über zehn Millionen Übernachtungen schon eine Gewichtung, so Loth und hofft auf Zustimmung vonseiten der Landesregierung.

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