Beitrag vom Mittwoch, 16. Oktober 2024
Inselkrankenhaus:Insolvenzverfahren ist beantragt
Der Krankenhausgeschäftsführer Uwe Peters hat beim Amtsgericht Aurich ein Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit der Allergie- und Hautklinik Norderney gGmbH beantragt. Das Krankenhaus steht damit ab sofort unter der Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters, Rechtsanwalt Axel Gerbers von der Kanzlei Johlke Niethammer aus Bremen.
„Es ist uns bewusst, dass diese Nachricht für unsere Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten sowie die gesamte Insel Norderney eine große Herausforderung darstellt. Die Entscheidung zur Insol-venzantragsstellung war notwendig, um die Zukunft des Krankenhauses zu sichern und eine geordnete Restrukturierung einzuleiten“, teilte Peters gestern mit und betonte: „Unsere wichtigste Priorität ist es, den Betrieb des Krankenhauses aufrechtzuerhalten und die umfassende medizinische Versorgung unserer Patienten weiterhin sicherzustellen.“Peters informierte gestern Mittag die 75-köpfige Krankenhausbelegschaft im Rahmen einer Betriebsversammlung über die Situation. Bei der Versammlung war auch der vom Amtsgericht vorläufig bestellte Insolvenzverwalter anwesend.Bürgermeister Frank Ulrichs äußerte gestern seine Enttäuschung darüber, erst im Nachhinein informiert worden zu sein, „wodurch der Stadt jedwede Chance genommen wurde, frühzeitig gegenzusteuern“.
Er führte weiter aus: „Diese Nachricht kam für die Stadt völlig unerwartet und stellt deren bisherige Bemühungen sowie die stets erklärte Bereitschaft, das Krankenhaus in schwierigen Zeiten zu unterstützen, vor neue Herausforderungen.“Der Bürgermeister initiierte nach der Hiobsbotschaft vom Montag für gestern Vormittag ein Treffen zwischen der Verwaltungsspitze der Stadt, der Krankenhausführung und dem vorläufigen Insolvenzverwalter, um das weitere Vorgehen zu besprechen.Die Stadt hatte sich erst kürzlich dazu entschlossen, die Liquidität des Krankenhauses durch den Kauf des Cafeteria-Grundstücks zu stärken. In Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werde weiterhin daran festgehalten, dieses Vorhaben baldmöglichst umzusetzen. Ulrichs erklärte: „Langfristig wird es notwendig sein, eine Strategie zu erarbeiten, um den Krankenhausbetrieb den Dynamiken der aktuellen Gesundheitspolitik anzupassen und die Gesundheitsversorgung auf der Insel auch weiterhin sicherzustellen.“ Die Stadt Norderney hat ihre „volle Unterstützung“ zugesichert. Der Bürgermeister forderte allerdings „eine frühzeitige und offene Kommunikation seitens des Krankenhauses“ als unabdingbare Voraussetzung ein, „woran es in der Vergangenheit leider oft gemangelt hat.
“Der Landkreis Aurich, der als Behörde für die Sicherstellung einer ausreichenden Gesundheitsversorgung in seiner Region zuständig ist, wurde durch den Bürgermeister unterrichtet. Ulrichs kündigte zudem an, dass der Insolvenzantrag und die daraus resultierenden Erfordernisse Gegenstand der heutigen Sitzung des Verwaltungsausschusses sein werden.
Verfasst von Anja Pape
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