Beitrag vom Dienstag, 18. März 2025
Glasscherben-Täter haben Flügel
Es begann mit einer beunruhigenden Entdeckung: Glasscherben auf den Sportplätzen des TuS Norderney (siehe Ausgabe vom 3. März 2025). Immer wieder fanden sich gefährliche Splitter auf dem Rasen. Im Verdacht standen unbekannte Täter, die mutwillig Haushaltsglas und Glasflaschen zerbrachen und auf den drei Sportplätzen verteilten.
Die Sorge war groß, nicht zuletzt wegen der Verletzungsgefahr für die Spielerinnen und Spieler. Der Vereinsvorstand hatte zur Klärung der Vorfälle bereits eine Belohnung ausgesetzt. Die Stadt war ebenfalls involviert: Sie ist Eigentümerin der Sportplätze, und nachdem in den vergangenen Tagen immer wieder Glasscherben auf der Anlage gefunden wurden, stand man im Rathaus kurz davor, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Doch überraschend ist die Aufklärung gelungen.
„Wir haben tatsächlich die Täter ermitteln können, dank der Adleraugen des Platzwartes und seines scharfen Verstands“, verkündete der TuS-Vorsitzende Manfred Hahnen auf der Jahreshauptversammlung mit sichtlicher Erleichterung. Und die Lösung war so unerwartet: Die Krähen, so stellte sich heraus, holen sich Behälter und Flaschen aus den Glascontainern der nahegelegenen Müllstation.
„Die sind clever“, bemerkte Hahnen: „Die holen sich die Gläser aus den Containern, lassen sie auf die Straße oder eben auf die Plätze fallen, damit sie kaputtgehen, und machen sich dann über den Inhalt her. Zum einen freut mich das sehr, weil Gott sei Dank keine Kinder, Jugendlichen oder sonstige Täter ermittelt wurden“.
Die Stadt setzt nun auf Prävention und hat am gestrigen Montagvormittag mit dem Vorarbeiter der Müllumschlagstation, Matthias Janßen, Kontakt aufgenommen. Eine Lösung ist bereits in Sicht, denn die Mitarbeiter des Wertstoffhofs werden künftig die drei großen Container für Weiß-, Grün- und Braunglas mit Planen abdecken, um den Inhalt vor dem Zugriff der findigen Rabenvögel zu sichern.
Noch sind allerdings die Sportlerinnen und Sportler gefragt und angehalten, vor der Nutzung die Plätze nach Glasscherben abzusuchen. „Die Lösung ist nah, und wir sind guter Dinge“, resümierte der Vereinsvorsitzende.
Verfasst von Anja Pape
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