Hauptversammlung der Frisia

Beitrag vom Freitag, 24. Juni 2022

Frisia: Drei Jahre Ausnahmezustand hat agiler gemacht

Die vergangenen zweieinhalb Jahre bewertete Frisia-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann auf der Aktionärsversammlung in Norddeich als herausfordernd. Dabei erinnerte er an den Shutdown von Januar bis Mitte Mai 2021. Nun habe die Welt neben Corona mit den desaströsen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu kämpfen. „Die Welt ist somit seit fast drei Jahren in einem Ausnahmezustand und Auswirkungen dieser gesamtwirtschaftlichen Veränderungen haben sich auch auf unser Geschäftsmodell an diversen Stellen ausgewirkt“, erklärte Stegmann in seiner Rede. Das Geschehen habe die Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia (AG) notwendigerweise agiler gemacht, sodass die AG 2021 ein besseres Geschäftsjahr als prognostiziert abschließen konnte.

Mit 1.983.922 Personenbeförderungen von und nach Norderney und Juist habe die Reederei zwar einen deutlich niedrigeren Wert als noch im Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht, aber eben auch einen deutlich besseren als im Jahr 2021.

Im Norderney-Verkehr stieg die Zahl der beförderten Personen um 12,8 Prozent auf 1.733.074 Personen, wobei der Tagestourismus nach Norderney erst ab dem 1. Juni wieder erlaubt war. Das Plus im Tagestourismus nach Norderney für das Geschäftsjahr betrug 40,5 Prozent zum Vorjahr aber gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag ein Rückgang von rund 27 Prozent vor.

Aufgrund des verbesserten Gesamtergebnisses stimmte die Versammlung für eine Dividende für 2021 von 20 Euro pro Aktie. Damit kann die AG ihre Eigenkapitalquote auf über 64 Prozent erhöhen.
Trotz des Lockdowns durch Sars-Cov-2 von Januar bis Mai 2021 konnte der Konzern über alle Tochtergesellschaften und Beteiligungsunternehmen hinweg schwarze Zahlen und damit Deckungsbeiträge erwirtschaften. Die Betriebsleistung im Konzern lag 2021 3,7 Millionen Euro über dem Vorjahr.
Per 31. Mai 2022 liegt die Reederei mit den kumulierten Personenbeförderungszahlen im Norderney-Verkehr mit 219 Prozent zum Vorjahr im Plus sowie um 12,1 Prozent zu dem Jahr 2019 im Minus. Bei den KFZ-Zahlen ist ein Plus von 97,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen und gegenüber dem Jahr 2019 ein Plus von 1,9 Prozent.

Per Ende Mai 2022 liegt der Konzern beim Umsatz mit 8,3 Millionen Euro über dem Vorjahr und gegenüber 2019 um eine Million Euro vorne. Das kumulierte Ergebnis per Ende Mai beträgt etwa vier Millionen Euro, was eine geringfügige Verbesserung zum Jahr 2019 darstellt.

Dennoch verwies Stegmann neben der Pandemie auf weitere Unsicherheiten wie die Kriegssituation in der Ukraine und die inflatorischen Auswirkungen durch gestiegene Lebenshaltungskosten.
Er nannte zudem neben einem beinahe leergefegten Arbeitsmarkt die Zulieferproblematik.