Beitrag vom Donnerstag, 23. Juni 2022
Umweltausschuss: Umfangreiche Bestandsaufnahme
Mit einer ausführlichen Bestandsaufnahme hat der neu gebildete Umweltausschuss der Stadt Norderney in seiner ersten öffentlichen Sitzung seine Arbeit aufgenommen. Unter gut strukturierter Moderation durch den Vorsitzenden Ronny Aderhold (Grüne) bekamen neben den Fraktionsvertretern auch die Norderneyer Umweltverbände, das Wattenmeer-Besucherzentrum Wattwelten und die Bürgerinitiative Kurve Gelegenheit, ihre Wünsche für die Schwerpunkte in den kommenden Jahren vorzustellen.
Als Überraschungsgäste waren auch mehrere Viertklässlerinnen und Viertklässler mit ihrer Lehrerin Maren Schmidt gekommen, um ihrerseits dem sichtlich erfreut überraschten Bürgermeister eine mit Wünschen für den Umweltschutz gefüllte Schatzkiste zu überreichen. Diese hatten die Schüler im Oktober 2021 bei einem Musik- und Umweltprojekt gemeinsam mit dem Rapper Spaxx zusammengetragen.
Bevor jedoch die inhaltlichen Themen angegangen werden konnten, standen zunächst einige formelle Punkte auf der Tagesordnung. So wurde Vera Heckelmann (Spd) zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Vertretung der Umweltverbände werden die Ortsgruppen des Nabu und des Bund sowie der Hegering untereinander aufteilen. So wird im ersten Drittel der Legislaturperiode Hartmut Andretzke vom Bund die Vertretung übernehmen, im zweiten Drittel Markus Forner vom Hegering und im letzten Drittel Bernd Geismann vom Nabu. Die erforderliche Pflichtenbelehrung erteilte Bürgermeister Frank Ulrichs den drei Anwesenden noch in der Sitzung.
In dem anschließenden inhaltlichen Austausch kamen viele Themen mehrfach zur Sprache, so auch der Verweis auf das bereits verabschiedete Lebensraumkonzept. „Da stehen schon viele Anregungen drin, und es ist klar beschrieben, was die Einwohner wollen“, brachte es Geismann auf den Punkt. Auch wünschten sowohl die Wattwelten-Leiterin Valeria Bers als auch der Naturschutzobmann des Hegerings Markus Forner eine stärkere Beteiligung ihrer Verbände und Einrichtungen bei Entscheidungen und bei ihrer Umsetzung.
Weitere von den Verbandsvertretern geäußerte Forderungen beinhalteten die Reduzierung von Plastikmüll bei Veranstaltungen (Wattwelten), die Entsiegelung von Flächen im Stadtbereich , die Einrichtung eines Fahrradstreifens und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Karl-Rieger-Weg (Bund), stärkere Kontrollen im Nationalpark und an den Stränden sowie die Wiederherstellung der Bepflanzung des Parkplatzes C (Nabu) und die Errichtung einer Komposttoilette am Parkplatz Ostheller sowie mehr Information und Aufklärung zum Nationalpark und zur Inselnatur (Kurve).
Auch die Fraktionen stellten ihre Anregungenfür die Arbeit des Ausschusses vor. So forderten Bernhard Onnen (Fwn) und Ronny Aderhold (Grüne) eine Bestandsaufnahme zur Norderneyer Kläranlage etwa hinsichtlich Kapazität und Energieverbrauch sowie die Ausweitung der Baumschutzsatzung auf die gesamte Insel einschließlich der Kommune. Vera Heckelmann (Spd) brachte die Schaffung von Anreizen für umweltgerechtes Handeln sowie die Förderung von Umweltprojekten durch die Stadt und ihre Tochtergesellschaften ein sowie die stärke Kontrolle, über die korrekte Entsorgung von Bauabfällen.
Einstimmig für Rauchverbot
Die CDU brachte sogar gleich einen Antrag zur Einführung eines Rauchverbotes an allen konzessionierten Strandabschnitten ein, um die Menge an Zigarettenstummeln an den Stränden zu verringern. Dieser wurde von von den Ausschussmitgliedern einstimmig angenommen. Bürgermeister Frank Ulrichs gab allerdings zu bedenken, dass die Umsetzung und Kontrolle eines solchen Rauchverbotes aufgrund der Größe der Badestrände schwierig sei. „Man kann letztlich nur auf die Selbstkontrolle des Einzelnen hoffen“, so Ulrichs und regte an, mit dem Staatsbad das Gespräch zu suchen, wie man ein solches Verbot umsetzen könnte.
Der Ausschussvorsitzende bedankte sich bei den Anwesenden für die umfangreiche Fülle der Anregungen: „Es ist nun an uns, das Ganze zu systematisieren.“ Die Beratung über die Vorschläge wird in der nächsten Sitzung erfolgen.
Verfasst von Dorothee Linke
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