Beitrag vom Mittwoch, 19. März 2025
Forschungssymposium: Die Sturmmöwe im Mittelpunkt
Zu einem wissenschaftlichen Symposium rund um die Sturmmöwe kamen rund 80 Vogelkundler und Interessierte in Wilhelmshaven zusammen, darunter auch die Norderneyer Nationalparkrangerin Frauke Gerlach. Veranstalter waren neben der Nationalparkverwaltung die Deutsche Ornithologische Gesellschaft, das Institut für Vogelforschung und die Niedersächsische Ornithologische Vereinigung. Die Sturmmöwe ist Titelvogel der 17. Zugvogeltage vom 11. bis 19. Oktober 2025 und so tauschten sich die Anwesenden über Forschungsergebnisse zu der Vogelart aus. Der Referent Martti Hario wurde aus Finnland zugeschaltet, dem diesjährigen Partnerland der Zugvogeltage, wie die Nationalparkverwaltung berichtet.
Anders als Silber- und Lachmöwen, die „auf der Jagd nach Fischbrötchen und Eiswaffeln auch mal übergriffig werden“, sei die Sturmmöwe eher zurückhaltend, so der Bericht. Etwa zehn Prozent des gesamten Zugweg-Bestandes von 180.000 Sturmmöwen nutzen im Jahreslauf den Nationalpark Wattenmeer, der Brutbestand liegt in Deutschland bei etwa 17.000 Paaren. Anders in Finnland: Wie Hario von Birdlife Finland ausführte, ist die Sturmmöwe dort nur während der Brutzeit präsent. „Ernüchternd sind die Verluste von Sturmmöwen-Küken durch andere Möwenarten“, so Hario: „Die Küken werden intensiv beringt und die Ringe finden sich dann in den Speiballen anderer Möwenarten wieder.“ Zudem sterbe ein „relevanter“ Anteil der überlebenden Küken wenige Tage nach dem Schlüpfen durch Schadstoffbelastung: „Die Ostsee ist das am meisten durch Organochloride belastete Meer, der Nachwuchs nimmt schon im Mutterleib die Schadstoffe in der Leber auf und kommt bereits geschwächt auf die Welt. (…) Ein Grund mehr, der Vergiftung der Meere auf internationaler Ebene konsequent entgegenzutreten.“
Verfasst von Anja Pape
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