Beitrag vom Mittwoch, 19. März 2025
Nachwuchs medaillenstark in Italien
Fünf junge Sportler reisten erstmals mit ihren Trainern Kai Flagge und Vera Neumann zu einem internationalen Taiji-Turnier nach Italien – und kehrten mit beeindruckenden Ergebnissen zurück. In einem hochkarätigen Wettkampf gegen Gegner aus zahlreichen Nationen erkämpften sich die Nachwuchsathleten sechs Medaillen: zweimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze. „Mit so vielen Medaillen haben wir überhaupt nicht gerechnet“, sagt Trainer und Taiji-Weltmeister Kai Flagge, der gemeinsam mit Weltmeisterin Vera Neumann die jungen Kämpfer betreute. „Das war für die Kinder eine unglaubliche Erfahrung – und für uns Trainer eine Bestätigung, dass unser Konzept aufgeht.“
Die Reise begann mit einigen logistischen Herausforderungen. Von Norderney ging es mit dem Zug nach Italien – eine lange Anreise.
Am Samstagmorgen begann das Turnier mit einem feierlichen Einmarsch aller Nationen. „Jede Nation hatte ein Schild mit ihrer Flagge – das war ein richtiger Gänsehautmoment“, beschreibt Flagge den Turnierauftakt. Die italienische Nationalhymne erklang, das Publikum applaudierte. „In diesem Moment war den Kindern endgültig klar, dass sie Teil von etwas Großem sind.“
Die fünf Nachwuchskämpfer Muhammed-Ali Schmidt (11), Fenja Hausmann (11), Manuel Ament (11), Benedikt van Heugten (8) und Yasmin Schmidt (9) traten in den Disziplinen Fix Step (fester Stand) und Moving Step (Freikampf) an.
Trotz starker Konkurrenz absolvierten sie insgesamt 23 Kämpfe, darunter fünf Finalkämpfe. Muhammed Ali Schmidt und Fenja Hausmann errangen Gold, Manuel Ament zweimal Silber, Benedikt van Heugten ebenfalls Silber und Fenja Hausmann neben ihrer Goldmedaille einmal Bronze.
Besonders spannend wurde es für Manuel Ament und Muhammed-Ali Schmidt, die in derselben Alterskategorie kämpften. „Wir hatten befürchtet, dass sie direkt gegeneinander antreten müssen – das wäre schade gewesen. Aber das System hat es so ermittelt, dass sie sich erst im späteren Verlauf hätten begegnen können“, erklärt Flagge.
Auch die technischen Fertigkeiten und der respektvolle Umgang der jungen Athleten sorgten für Aufmerksamkeit. „Viele Teams haben uns für unser Training gelobt. Unsere Kinder haben nicht nur auf Kraft gesetzt, sondern gezielt Techniken genutzt, um ihre Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen“, berichtet der Trainer.
Nicht nur Siege, auch Niederlagen gehörten zum Wettkampf. „Aber manchmal sind diese Erfahrungen genauso wichtig wie die Medaillen. Wir sind auf alle einfach megastolz“, so der Trainer. Trotz allem war die Stimmung hervorragend – sowohl im Team als auch zwischen den Nationen. „Die Kinder haben sich untereinander unterstützt, unabhängig von ihrer Herkunft“, erzählt Flagge.
Nach dem Turnier reiste das Team über Basel zurück nach Norderney. Der krönende Abschluss erwartete sie jedoch auf der letzten Etappe: Da die die letzte Fähre ausfiel hat die Reederei Norden-Frisia die Gruppe kostenfrei mit dem neuen E-Kat abgeholt – als erste Passagiere überhaupt. Der Kapitän ließ die Kinder zudem in das Cockpit. Das war das perfekte Ende für dieses Abenteuer“, so der Trainer und dankt der Reederei Norden-Frisia für diese Hilfe. Überhaupt wäre die Teilnahme und die Fahrt des Nachwuchses zu dem Turnier in Italien ohne die große Unterstützung von zahlreichen Norderneyer Betrieben und Privatpersonen nicht möglich gewesen. „Sie haben diesen Erfolg erst möglich gemacht“, weiß Flagge.
Die Erfolge in Italien haben die jungen Sportler motiviert. „Sie würden am liebsten sofort zum nächsten Turnier, aber das ist finanziell und organisatorisch nicht jedes Jahr machbar. Stattdessen planen wir jetzt den Austausch mit anderen, um Trainingserfahrungen zu sammeln.
Dank des Turniers sind die Kinder nun in der Wettkampf-Datenbank Smoothcomp gelistet – mit offiziellen Ranglisten, die bei zukünftigen Wettbewerben eine Rolle spielen.
In den kommenden Tagen wird Flagge zudem auf dem You-Tube-Kanal von der Norderneyer Kaderschmiede „Taijiquan-und-Meer“ einen Zusammenschnitt der Wettkämpfe veröffentlichen.
Verfasst von Anja Pape
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