Ausschuss tagt über Generationenpark und Napoleonschanze

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Beitrag vom Freitag, 23. Juni 2023

Förderprojekt Grünes Quartier: Breitere Wege, weniger Fahrräder

Im kommenden Herbst soll die Neugestaltung des Generationenparks auf der Rückseite des Seniorenzentrums To Huus und des Parks um die Napoleonschanze in die Umsetzung gehen. Im vergangenen März hatte die Stadt Norderney gemeinsam mit dem beauftragten Landschaftsarchitekten Frank-Dieter Stucken zu Ortsbegehungen eingeladen. Die Rückmeldungen aus den Veranstaltungen wurden in die Entwürfe eingearbeitet, sodass die Projektverantwortliche des Bauamtes Claudia Ziehm dem Umweltausschuss kürzlich einige Änderungen der Pläne präsentieren konnte.

Für den Generationenpark wurden in Rücksprache mit dem Seniorenzentrum To Huus viele Details noch einmal angepasst. Dazu gehört eine Anpassung der Wegebreiten, da viele Menschen hier mit Rollatoren oder anderen Mobilitätshilfen unterwegs sein werden. Die vorgesehenen Sitzgelegenheiten werden inklusiv eingerichtet, was die Sitzhöhen, Aufstützhilfen oder Platz zum Abstellen von Rollatoren betrifft, so Ziehm: „Das sind kleine Sachen, die im alltäglichen Leben nicht so auffallen, die aber dafür sorgen, dass Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen Lieblingsplätze in diesem Park finden können.“

Da diese Anpassungen mit höheren Kosten verbunden sind, wurde im Gegenzug die Zahl der Sinnesstationen reduziert. Ziehm kündigte zudem an, dass es im südlichen Teil des Parks ein inklusives Trampolin geben wird, auf das man auch mit dem Rollstuhl fahren kann. Für das im östlichen Teil geplante Blühfeld wird es aus hygienischen Gründen keinen Trinkbrunnen, aber dafür ein Kneipp-Becken geben.

Zur Bewässerung des Parks habe sich der „glückliche Umstand“ ergeben, dass die Norderneyer Stadtwerke dreimal wöchentlich die Anlagen des Wasserturms spülen, zeigte sich Ziehm erfreut: „Das bedeutet, dass hier 60 Kubikmeter Wasser pro Woche in die Versickerungsmulde hinter der Feuerwehr laufen. Das ist ein Wasserpotenzial, das wir für die Bewässerung nutzen können.“ Das Wasser wird in einen Rückhaltetank eingeleitet und von dort aus über ein Tröpfchenschlauchsystem verteilt. Zusätzlich können die Gärtner der Technischen Dienste bei Bedarf eine mobile Bewässerung durchführen.

Napoleonschanze

In dem Waldstück um die Napoleonschanze soll vor allem die Promenade am Schwanenteich neu gestaltet und mit einer Rotbuchenhecke eingefasst werden. Im Zuge der Ausschusssitzung äußerte Hartmut Andretzke von der Bund-Kreisgruppe Norderney Bedenken, dass die geplanten Sitzgelegenheiten durch die vielen Vögel des Teiches verschmutzt werden. Dies liege vor allem daran, dass die Besucher des Parks die Tiere füttern, entgegnete Ziehm: „Durch das Verhalten der Menschen ist das Problem hier so groß, wie es gerade ist.“ Daher solle das Thema „kommunikativ viel stärker angegangen werden.“ Zudem würden durch die Ausweitung des Teiches an den Enden auch neue Schilfbereiche geschaffen, die den Vögeln Rückzugsmöglichkeiten bieten sollen.

Änderungen in den Entwürfen ergaben sich nach der Bürgerveranstaltung hier vor allem in Bezug auf den Fahrradverkehr durch den Waldstreifen, erläuterte Ziehm: „Die Stadt ist damals in den Antrag gegangen mit dem Ziel, eine Fahrradtrasse anzulegen, um bestimmte Bereiche vom Fahrradverkehr freizuhalten und andere dafür attraktiv anzubieten.“ Vor Ort sei jedoch deutlich geworden, dass Radverkehr durch das Waldstück gar nicht gewünscht sei.

„Wir haben darauf reagiert und das hat dem Fördergeber nicht so gefallen“, berichtete Ziehm: „Das ist kein Thema, das leicht zu verhandeln war und das man so eben streichen kann.“ So habe der vollständige Plan noch einmal auf Konsistenz geprüft werden müssen, was dazu führte, dass die bestehende Radverbindung auf dem Rosenweg zwischen Janusstraße und Feldhausenstraße künftig wegfallen wird. Die Fußgängerübergänge an der Janus- und Feldhausenstraße sollen ähnlich wie am Spielpark Kap-Hoorn durch eine leichte Anhebung der Straße hervorgehoben werden.

In Bezug auf die Wasserqualität im Schwanenteich wird es nicht wie geplant einen Durchfluss des Wassers geben. Stattdessen ist die Installation von Beregnungsanlagen angedacht, um Sauerstoff unter die Wasseroberfläche zu bringen. Zudem wird geprüft, ob Regenwasser aus der Gartenstraße eingeleitet werden kann. „Das Thema Entschlammung kann das Förderprojekt nicht leisten“, so Ziehm: „Das schließt aber spätere Maßnahmen hierzu nicht aus.“

Für die Arbeiten an beiden Projekten sollen die Ausschreibungen noch im Juni starten, die Vergaben im September abgeschlossen sein. Ziel ist es, beide Vorhaben in der kommenden Bauperiode abzuschließen.