Vorerst kein Bus in den Inselosten

Bild: Privat

Beitrag vom Dienstag, 25. Oktober 2022

„Da werden uns auch Grenzen aufgezeigt“

In der kürzlichen Ausschusssitzung für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr haben Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Norderneyer Wirtschaftszweigen über ihre aktuelle Situation und Herausforderungen berichtet. Aufgrund des Umfangs der Berichte berichten wir über die Themen der einzelnen Branchen gestaffelt.
Heute: Der Bereich Spedition und Busunternehmen

„Wenn es der Insel gutgeht, dann geht es uns auch gut“, sagte Joop Meyer, Geschäftsführer des Busunternehmens Peter Tjaden, es treffend sowohl für die Bus- als auch das Speditionsunternehmen der Insel. Doch auch mit guten Fahrgastzahlen und Lieferaufträgen verzeichnen beide Wirtschaftszweige einen gravierenden Personalmangel sowie hohe Energie- und Kraftstoffkosten.

Vorerst kein Bus in den Inselosten

Für den Personennahverkehr bedeutet der Kostenanstieg, dass voraussichtlich ab November bis Weihnachten kein regulärer Busverkehr in den Inselosten erfolgen wird. „Wir haben bei der Landesnahverkehrsgesellschaft beantragt, dass wir die Linie 5 Richtung Weiße Düne und die Linie 4 zum Leuchtturm und Oase bis Weihnachten einstellen“, so Meyer: „In den beiden Monaten ist die Nachfrage für Fahrten in den Inselosten sehr gering.“ Beförderungsmöglichkeiten seien weiterhin durch Taxi- und Ridepoolingangebote gegeben.

Kunden in Verantwortung nehmen

Spediteur Georg Fischer sieht auch die Großhändler und Privatkunden in der Verantwortung in Bezug auf mögliche Kosteneinsparungen und höhere Liefertarife, etwa durch Frachtoptimierung oder eine Bündelung von Bestellungen: „Wenn du gewohnt bist, sechs Tage die Woche bestellen zu können, ist klar, dass das teurer ist.“ Zwar werde die Spedition auch versuchen, die eigenen Fahrten so gut es geht zu reduzieren, „aber wir sind ja auch für die Kurier-, Express- und Paketdienste unterwegs und wir haben festgestellt, dass sich in der Corona-Pandemie das Einkaufsverhalten ganz extrem in Richtung Online-Shopping entwickelt hat. Es wird Wasser verschickt, weil es direkt in die Wohnung geliefert wird. Das hat mit Nachhaltigkeit nicht viel zu tun. Wir können uns ja auf den Kopf stellen und alle möglichen Anstrengungen machen, um Energie zu sparen und Verkehr zu reduzieren, aber der Kunde ist auch verwöhnt und hat überhaupt kein Verständnis und erwartet, dass auch im Supermarkt morgens die Ware da ist. Dadurch werden uns auch Grenzen aufgezeigt, was die Optimierung angeht.“

Überlegungen gebe es zudem, auf der Hallenfläche Photovoltaik zu installieren, so Fischer weiter. „Wir haben mittlerweile drei Elektrotransporter und wären auch in der Lage, unsere Paketzustellfahrzeuge auf Elektro umzustellen. Das sind vier Fahrzeuge, die im Moment noch mit Diesel fahren.“ Hier stelle sich aber die Frage der Wirtschaftlichkeit: Strom wird auch teurer, und der Rahmen muss auch für Elektromobilität passen.“

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