Benefizkonzert bringt 44.000 Euro

Bei bestem Wetter sorgte die Big Band der Bundeswehr für reichlich Schwung und gute Laune im Norderneyer Jachthafen. Zu dem Benefizkonzert unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Frank Ulrichs hatte der Lionsclub Norderney 2018 eingeladen, um Spenden für das Schutzengelhuus in Uplengen zu sammeln. Nachdem der größte Teil der Erlöse bis zum Freitagnachmittag gezählt worden war, gab der Club bekannt, mindestens 44.000 Euro an die Einrichtung überweisen zu können.

Auktion und Spendendosen

„Während des Auftrittes der Bundeswehr-Big-Band beförderte das Publikum zur Moonlight-Serenade oder Songs von Ed Sheeran und Stevie Wonder rund 15.000 Euro direkt aus der Brieftasche in die Spendendose“, so der Bericht des Serviceclubs. Unterstützung erhielt die Veranstaltung durch das Unternehmen Frisonaut, das Hotel „Jann von Norderney“ und zahlreiche weitere lokale Unternehmen und Privatpersonen. Erreicht werden konnte das Spendenergebnis auch durch das Zutun und die Tatkraft der Lions Clubs Norderney, Norden-Nordsee, “tom Brook” Aurich und Uplengen. Neben dem Eventgelände machte zudem das Ausflugsfahrtenschiff der Reederei Norden-Frisia fest und sorgte nicht nur für ein passendes Ambiente, sondern war auch Plattform einer Auktion zugunsten des Schutzengelhuuses. Moderator Ludger Abeln führte durch das Programm an Deck, sprach mit der Pflegedienstleitung der Diakonie des Schutzengelhuuses Sandra Groth sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins Ulf Thiele.

In einer Auktion wechselte ein Bild von Maler Ole West für 4.100 Euro den Besitzer, das der Künstler eigens für diese Benefizveranstaltung angefertigt hatte. Ein von Komiker Otto Waalkes handsigniertes Bobbycar sorgte für weitere 650 Euro in der Spendenkasse. Unter den Passagieren an Bord befanden sich der Auricher Landrat Olaf Meinen (SPD) und die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Buschmann, Norderneys Kurdirektor Wilhelm Loth, Bürgermeister Frank Ulrichs sowie zahlreiche Gäste, deren Spende die Organisation der Veranstaltung erst ermöglicht hatte.

Im Vorprogramm der Bundeswehr-Big-Band spielten auch Schüler und ehemalige Schüler der Kooperativen Gesamtschule Norderney sechs Stücke unter der Leitung des langjährigen Orchesterleiters Reino Mester, der sich mit dem Song „Welcome to the Jungle“ in den Ruhestand verabschiedete.

Mobile Wanne auf der Wunschliste

Der Vorsitzende des Fördervereins zeigte sich auf Nachfrage des Norderneyer Morgen überwältigt von der gesammelten Spendensumme. „Wir sind unendlich dankbar für das Engagement des Lionsclubs, und dass die Menschen so viel gegeben haben, das ist gigantisch.“ Das Schutzengelhuus ist erst vor wenigen Monaten eröffnet worden und bietet als einzige Einrichtung in Ostfriesland schwer intensiv pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen nach einem Klinikaufenthalt die Möglichkeit einer weiteren Versorgung. „Wenn ein Kind von der Intensivstation an die ambulante Pflege übergeben wird, können die Familien hier die Zeit überbrücken, bis zuhause die 24-Stunden-Pflege gewährleistet werden kann“, erläutert Thiele die Aufgabe des Hauses. Der Übergang dauere oft bis zu neun Monate, weil noch Umbaumaßnahmen durchgeführt oder Geräte für die Versorgung des Kindes angeschafft werden müssten. Das Schutzengelhuus bietet zudem den Eltern Schulungsmaßnahmen an und bereitet sie darauf vor, die Pflege zuhause zu übernehmen.
Sechs reguläre Betten und ein Notfallbett hält das Schutzengelhuus an Kapazität bereit.Für den Bau des Hauses hatte der Förderverein rund 1,5 Millionen Spenden erhalten, knapp 75 Prozent der Baukosten. „Jetzt, wo das Haus steht, kümmert sich der Verein um die Anschaffung weiterer Pflegehilfsmittel“, verriet Thiele. Die Spende aus dem Benefizkonzert werde in die Anschaffung einer mobilen Badewanne fließen, die bis zu 80.000 Euro kosten wird. „Die steht ganz oben auf der Wunschliste der Pflegenden“, so Thiele.