Beitrag vom Montag, 20. Februar 2023
Auf dem Weg in die Selbstständigkeit
Seit Beginn der Wurfsaison hat die Norddeicher Seehundstation bislang zwölf Kegelrobben-Jungtiere zur Pflege aufgenommen. Sieben von ihnen stammen von Norderney, wie die Einrichtung mitteilte.
Das erste von ihnen, auf den Namen „Köpi“ getauft, war auf der Insel am 2. Januar im Alter von etwa drei Wochen sanft untergewichtig und noch vom Muttertier abhängig aufgefunden worden. Nachdem sichergestellt werden konnte, dass der Kontakt zur Mutter ausgeschlossen war, brachten ehrenamtliche Wattenjagdaufseher ihn zunächst in die Norddeicher Quarantänestation im Waloseum. Nach Abschluss aller Untersuchungen und einigen Tagen unter Beobachtung konnte Köpi in die Seehundstation in Norddeich umziehen. Nun ist er auf gutem Wege, wie auch die weiteren Norderneyer Zöglinge Yin und Yang, Lumpi, Mace, Mogli und Colonel Hathi: Sie können voraussichtlich bis zum Mai wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.
„Die Fundtage zeigen leider auch winterlichen Stress für die Tiere“, so die Mitteilung weiter: „Die meisten wurden in den Ferien gefunden.“ Kegelrobben bringen ihre Jungen zwischen November und Februar zur Welt. Im Gegensatz zu Seehunden werden die Jungen von den Müttern oft am Strand abgelegt, während diese selbst auf Nahrungssuche sind. „Der Eindruck, dass es sich um einen Heuler handelt, der von der Mutter getrennt wurde und auf menschliche Hilfe angewiesen ist, täuscht also oftmals“, so die Mitteilung: „Viele junge Kegelrobben befinden sich jetzt bereits auf dem Weg in die Selbstständigkeit.“ Strandbesucher, die ein Jungtier sehen, sollten daher Abstand halten und den Fundort verlassen. Nur im Notfall, sollte das Tier der Seehundstation unter Telefon 04931-973330 gemeldet werden.
Verfasst von Anja Pape
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