Beitrag vom Dienstag, 20. Mai 2025
Zwischen Bahnchaos und Bühnenwitz
Mit einem gemeinsamen Schlussbild auf der Bühne endeten zwei ausverkaufte Aufführungen der Komödie „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“. Das Norderneyer Laientheater begeisterte das Publikum mit einer überraschenden Inszenierung: Noch vor dem ersten Vorhang begann das Stück im Zuschauerraum – samt Durchsagen vom improvisierten Info-Point der Deutschen Bahn, der sich kurzerhand in einer der Logen des Kurtheaters auftat. Was folgte, war eine absurd-komische Reise durch Provinzlogik, Bahnverspätungen und zwischenmenschliche Abgründe. Im Mittelpunkt: ein gestrandeter ICE im ostfriesischen Marienhafe, ohne Aussicht auf Weiterfahrt. Rund um diesen Stillstand entfaltete sich ein ebenso schrilles Figurenpanorama: von der karrierefixierten Businessfrau, der übermotivierten Motivationstrainerin über drei trinkfreudige Clubkanonen mit Thermomix-Frischkost bis zum philosophierenden Obdachlosen, Verschwörungstheoretiker und einer Amts-beflissenen Polizistin. Mit Spielfreude zeichnete das Ensemble ein Bild des Grotesken und setzte die Geschichte in Szene. Das Publikum dankte mit anerkennendem Applaus. Wer die Vorstellungen verpasst hat, erhält im Juni eine neue Gelegenheit: Am 27. und 28. Juni wird das Stück erneut im Kurtheater aufgeführt. Karten sind im Vorverkauf online auf Veranstaltung Norderney oder über die Norderney-App erhältlich.
Verfasst von Anja Pape
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