Beitrag vom Dienstag, 29. März 2022
Zentralklinik: Insulaner-Unterkünfte berücksichtigen
In sechs Jahren soll die derzeit in Planung befindliche Zentralklinik in Uthwerdum bei Georgsheil ihren Betrieb aufnehmen. In diesem Zusammenhang hat die Norderneyer Grünen-Fraktion sich dafür ausgesprochen, auf dem zukünftigen Klinikgelände Unterkünfte für Norderneyer Angehörige zu schaffen. „Von Georgsheil immer wieder hin und her zu fahren, ist für viele ganz problematisch“, erläuterte Grünen-Ratsherr Stefan Wehlage im Rahmen der kürzlichen Sozialausschusssitzung: „Unser Wunsch als Grüne wäre es, wenn sich die Inseln, die zum Landkreis gehören, zusammenfinden, und dass dort auf dem Klinikgelände oder in der Klinik Zimmer und Apartments für Norderneyer geschaffen werden, damit man Kranke, Sterbende oder Gebärende besser begleiten kann.“
Nach Angaben der Trägergesellschaft ANEVITA steht die Planung solcher Unterkünfte derzeit noch aus, wie deren Pressesprecherin Annika Weigelt auf Nachfrage mitteilte: „Zunächst wurden die Planungen vorangetrieben, die für den Förderantrag beim Land Niedersachsen von Bedeutung waren. Darin sind Familienzimmer im Bereich der Geburtshilfe sowie der Station für Kinder und Jugendliche vorgesehen.“ Darüber hinausgehende Angebote wie ein Angehörigen-Hotel oder auch Studenten- oder Auszubildenden-Wohnheime gehörten nicht zu diesem Förderantrag. In einem nächsten Planungsschritt werde sich die Trägergesellschaft mit entsprechenden Modellen und der Möglichkeit ihrer Realisierung befassen. „Ausreichend Platz für entsprechende Angebote ist auf dem Grundstück vorhanden“, so Weigelt.
Direkte Busanbindung gefordert
Die Stadt Norderney hat ihre inselspezifischen Belange zu dem Vorhaben bereits in einer Stellungnahme im Rahmen des Raumordnungsverfahrens formuliert und hierbei auch deutlich für eine regelmäßige und direkte Busanbindung der Klinik von Norddeich aus plädiert, so Bürgermeister Frank Ulrichs im Rahmen der Sitzung. Konkrete Planungen hierzu gebe es derzeit noch nicht, heißt es dazu von Seiten des Landkreises Aurich. Es würden aber alle Aspekte zur Anbindung der Zentralklinik an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder der grundsätzlichen Auswirkungen auf die Verkehrsströme in die Gesamtbetrachtung aufgenommen.
Kein erhöhtes Verkehrsaufkommen
Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens sei zudem eingehend betrachtet worden, wie sich der Verkehr durch den Bau der Zentralklinik entwickeln wird, so Weigelt. Mit ihrer Anbindung an die Bundesstraße B72 wird sie an der Hauptzugangsstrecke für Norderney- und Juisturlauber liegen. Mit einer weiteren Erhöhung des Verkehrsaufkommens durch die Klinik rechnet die Trägergesellschaft demnach nicht, „weil sich bezogen auf die unterschiedlichen Zielgruppen, darunter Mitarbeiter, Patienten, Besucher und Notfallfahrten, die Verkehre über den gesamten Tag verteilen“, erläutert die Pressesprecherin. Laut Verkehrsgutachten ließe sich bei einem attraktiven ÖPNV-Angebot das Verkehrsaufkommen insbesondere bei den Beschäftigten deutlich reduzieren.
Verfasst von Dorothee Linke
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