„Wir machen das direkt“

Im vergangenen März hatte die Gemeindevertretung Sylt ein Beherbergungskonzept verabschiedet mit dem Ziel, weiteres Wachstum an Ferienbetten im Gemeindegebiet nicht mehr zuzulassen. Umgesetzt werden soll dieses Ziel über die Bauleitplanung, heißt es in der Umsetzungsstrategie, die die gemeindeeigene Stabsstelle Ortsentwicklung erstellt hat und die dem Konzept beigefügt ist. Als Grundlage für die Strategie hatte die Gemeinde das gesamte Gemeindegebiet hinsichtlich seiner planungsrechtlichen Situation untersucht und nach Dringlichkeit bewertet. Schritt für Schritt sollen nun zuerst die Gebiete überplant werden, für die bisher kein Bebauungsplan vorliegt. Anschließend sollen je nach Handlungsbedarf die bestehenden 122 Bebauungspläne überarbeitet werden.

Um den Aufwand leisten zu können, sollen noch im Mai zwei zusätzliche Planerstellen durch die Gemeindevertretung beschlossen und anschließend ausgeschrieben werden, teilte Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt, auf Nachfrage mit.

Auch im Norderneyer Lebensraumkonzept, das der Stadtrat im Herbst 2020 verabschiedet hatte, ist eine Begrenzung und Kontrolle von Ferien- und Zweitwohnungen im Schlüsselprojekt Wohnraum vorgesehen. Ob ein solches Vorgehen auch auf Norderney möglich wäre, wollte der Norderneyer Ratsherr Stefan Wehlage (Bündnis 90 / Die Grünen) daher auf der vergangenen Sitzung des Norderneyer Bauausschusses wissen. „Auch wir diskutieren regelmäßig darüber, wie viele Ferienwohnungen wir zulassen wollen, und auch, wen wir damit treffen würden, wenn wir Ferienwohnungen ausschließen“, so die Antwort von Bauamtsleiter Frank Meemken.

Anders als auf Sylt habe sich die Stadt jedoch kein Entwicklungskonzept auferlegt, sondern setze die Begrenzung der Ferienwohnung direkt in den Bebauungsplänen ein, „so wie wir das ja auch schon seit einiger Zeit machen und wo wir auch feststellen, dass wir, um unser Ziel zu erreichen, durchaus noch restriktiver rangehen werden müssen“, so Meemken.