Maikundgebung in der Konzertmuschel

Foto: Privat

Beitrag vom Dienstag, 02. Mai 2023

„Lohn ist nach wie vor viel zu niedrig“

Zur traditionellen Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) kamen am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, zahlreiche Gäste und Norderneyer und nahmen vor der Konzertmuschel auf dem Kurplatz in Strandkörben und Sitzreihen platz. In der Menge waren zudem auch Vertreter des Stadtrates zu sehen. Musikalisch wird die Veranstaltung unterstützt von der Bigband der Kooperativen Gesamtschule.

Die Kundgebung eröffnete der Vorsitzende des DGB-Ortsvereins Olaf Poppinga und begrüßte die Anwesenden. In seiner Rede machte er auf die schlechte Wohnsituation, den Arbeitskräftemangel und die niedrigen Löhne aufmerksam. Für die Mairede gab der Ortsvorsitzende das Rednerpult für Mark Baumeister frei. Baumeister ist Referatsleiter Gastgewerbe der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und stellte direkt zu Beginn seiner Rede fest, „Wir sind immer noch im Krisenmodus.“

„Ungebrochen solidarisch“ müsse der aktuellen Situation begegnet werden, so der Gewerkschafter und forderte dazu auf, solidarisch mit den Menschen in der Ukraine, den Beschäftigten im Land, den Menschen in der Pflege und den Krankenhäusern zu sein. Der Krieg habe dazu geführt, dass Millionen Menschen fliehen mussten, um in Sicherheit leben zu können, bis sie wieder in ihre Heimat zurückkehren: „Wir (Gewerkschaften) werden dafür sorgen, dass die Geflüchteten weiterhin Zugang zu guter Arbeit und Bildung haben und dass sie nicht zur Reserve werden, die ausgebeutet werden darf“, so Baumeister.

Die Folgen des Krieges zeigen sich in eingeschränkten Lieferketten, erhöhten Preisen für Energie, Nahrungsmittel und Wohnen. Der Inflation müsse deshalb mit starken Löhnen begegnet werden, damit die Menschen ihren Lebensunterhalt bezahlen können, so der Baumeister und begründete unter Applaus: „Nicht die steigenden Löhne verursachen die gestiegenen Preise, sondern die Renditeerwartungen einzelner Unternehmen, die der Meinung sind, jetzt in der Krise abzocken zu können.“ Baumeister thematisiert zudem die Abwanderung von Arbeitskräften im Bereich des Gastgewerbes und dem Tourismus. „Die Branche muss sich bewegen. (…) Das Lohngefüge im Gastgewerbe ist nach wie vor viel zu niedrig – auch hier auf der Insel“, kritisierte Baumeister.

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