Brauhaus hat neuen Dampferzeuger

Foto: Privat

Beitrag vom Donnerstag, 20. Oktober 2022

Von 100 auf null Prozent Gas

Es ist ein weiterer Schritt in Richtung autarke Energieversorgung, berichtet Tobias Pape, Geschäftsführer des Norderneyer Brauhauses und zeigt auf den neuen Dampferzeuger, der das Herzstück der Brauerei, das Sudhaus, anheizt. „Damit wird alle Wärme produziert, die wir brauchen, denn das Bier muss gekocht werden“, erklärt Pape. Der nicht einmal mannshohe Schrank wurde gerade angeschlossen und sorgt dafür, dass Norderneyer Bier nun ohne Gas gebraut werden kann. „Im Grunde ist das ein Wasserbehälter mit einem eingebauten Tauchsieder. Von dem Wasser, das darin kocht, nehmen wir den Dampf zum Heizen der Kessel“, erklärt Pape bildhaft knapp. Die Wärmeerzeugung ist damit vollständig elektrisch: „Von 100 Prozent auf null Prozent Gas“, freut er sich und kommentiert: „Mir war das nie so recht mit dem Gas.“ Vor zwei Jahren forschten deswegen zwei Studenten im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten, wie die Brauerei energetisch autark werden könnte und haben die erforderlichen Messungen durchgeführt: „Vorher hatte ich nie darüber nachgedacht, ob das machbar sein könnte“, so Pape.

Abgesehen von der Wärme, die für die rund 160.000 Liter Bier Jahresproduktion aufgewendet werden muss, benötigt der Gärprozess und die Lagerung eine stetige Kühlung, die bereits elektrisch und mit grünem Strom von den Stadtwerken betrieben wird.

Mit dem geplanten Aufbau eines Pultdaches auf die Brauhalle im Gewerbegelände plant der Norderneyer Unternehmer eine eigene Energieproduktion mit Hilfe einer zusätzlichen Photovoltaikanlage mit 55-Kilowatt Leistung, die auf und an die Halle montiert wird. „Als der Krieg begonnen hat, habe ich die (Photovoltaikmodule) gekauft. (…) Es wird nun noch mehr Solar werden, als ich ursprünglich gedacht hatte. Damit ist dann jeder Quadratmeter am Haus maximal Solar, auch an den Gebäudeseiten“, berichtet der Brauer und Elektrotechniker von der Planung. Noch wartet Pape auf die schriftliche Freigabe durch den Landkreis, aber er steht bereits in den Startlöchern: „Ich hoffe, dass wir Ende des Jahres beginnen und im Winter bauen können.“

Aktuell ist eine Acht-Kilowatt-Anlage an der Brauhalle installiert, die optisch unauffällig an dem Gebäude montiert ist. „Manchen fällt nicht einmal auf, dass hier Solarpaneele hängen, obwohl man sie eigentlich direkt sehen kann“, freut sich Pape. Nach dem Bau wird die Anlage eine Leistung von insgesamt 63 Kilowatt zur Verfügung stellen, die durch die Sonne erzeugt werden. Im besten Fall wird die neue Anlage sogar solare Energie in das Netz einspeisen, so der Plan.

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