Beitrag vom Dienstag, 21. Januar 2025
Stadtarchiv hat Verstärkung
Das Stadtarchiv im Haus der Begegnung hat Verstärkung bekommen. Der gebürtige Norderneyer Timo Schaaf ist als Stadtarchivar bei der Stadt beschäftigt. Gut 20 Jahre hat er am Festland gewohnt: Nach dem Abitur kam der Wehrdienst und nach einem begonnenen Studium der Wirtschaftswissenschaften ist er nach Göttingen gezogen. Dort studierte er Geschichte und wechselte nach seinem Abschluss zur Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (Sub). Dort kam er erstmals mit Museumsarbeit in Berührung mit einer Restaurationswerkstatt, Lesesaaltheke und Archiv, aber eben auch mit der Paulinerkirche, die eine Dauer- und Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit der historischen Sub. „Da habe ich mein Interesse für Ausstellungen und Museen entdeckt“, erinnert er sich.
Richtung Küste ging es für den 42-Jährigen erst einige Jahre später: Als es seinem Vater gesundheitlich schlechter ging, zog er nach Leer und arbeitete in Emden im renommierten Ostfriesischen Landesmuseum. Dort hat er die Zusatzqualifikation des Fachreferenten für Sammlungsmanagement und Qualitätsstandard in Museen abgeschlossen und wechselte dann zur Emder Agentur Reunion Media, die unter anderem Ausstellungskonzepte erstellt. „Der Plan war eigentlich, nach Göttingen zurückzukehren“, lacht Schaaf. Dazu kam es allerdings nicht. „Als es meinem Vater schlechter ging, war die Entscheidung für mich klar, nach Norderney zu kommen“, sagt er.
Durch Zufall hat er dann ein Stellenangebot im Norderneyer Morgen für das Stadtarchiv Norderney gesehen und sich kurzerhand beworben. Gerade die Verknüpfung von Archiv und Museum hat ihn gereizt, sagt er. Die Verbundenheit zu seiner Heimat kam noch oben drauf: „Als Norderneyer bleibt man auch Norderneyer. Man kennt sich eben“, weiß Schaaf. Darin sieht er einen klaren Vorteil: „Hier kennt man die Leute, hier kennt man die Häuser und hier kennt man die Geschichten“, resümiert er. Aber auch die Natur und der Strand waren für ihn eine große Verlockung und begleiten nun wieder seinen Alltag.
In seinem Job geht es nun vor allem um die Digitalisierung des Archivs und die Recherche von Anfragen für die Stadt oder Rentenkassen. Oft hat der neue Stadtarchivar es aber auch mit Familienforschung oder wissenschaftlichen Anfragen zu tun. Für ihn als gebürtigen Norderneyer ist das „doppelt spannend“ und er ist sich sicher: „Hier bleibe ich.“
Verfasst von Dorothee Linke
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