Stadt sucht Denkmalschutzexperten

Seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres ist die Mühle „Selden Rüst“ als eines der klassischen Wahrzeichen der Insel in städtischer Hand. Die Entscheidung von Stadt und Stadtrat für den Kauf des rund 160 Jahre alten Bauwerks war keine ökonomische, sondern vielmehr eine Herzensangelegenheit, sagt Bürgermeister Frank Ulrichs. 

Seit Jahrzehnten hatte sich die Kommune bereits für das Bauwerk finanziell engagiert und insbesondere Dach und Mahlkammer in Schuss gehalten. Nun – ein Jahr nach dem Kauf – steht die Mühle noch immer ohne Gastronomie oder Pächter da und die Nachfragen bei der Stadtverwaltung mehren sich, wie es weitergeht, denn eines ist klar: Der Sanierungsbedarf ist hoch. „Wir haben viel Vorarbeit geleistet: Wände, Decken und Fußböden geöffnet, um den genauen Zustand zu ermitteln“, berichtet Ulrichs von den Arbeiten. Inzwischen ist die Stadt auf der Suche nach einem Architekten aus der Region, der sich im Denkmalschutz gut auskennt. „Das muss kein Mühlenexperte sein, denn technisch haben wir als Stadt immer Hand angehalten. Wir brauchen hier jemanden, der findig und lösungsorientiert ist“, sagt der Bürgermeister. Denn in den Fragen Brandschutz und Baurecht gilt es Hürden zu nehmen. Neben einer umfassenden Sanierung bereite auch die Durchgangshöhe des Haupteinganges Sorge. Auf die lange Bank schieben will Ulrichs die Mühle aber nicht. Mindestens eine provisorische Nutzung bis zum Sanierungsbeginn hält er für vorstellbar.