Veranstaltungsleiter Luciano Hoch und Kurdirektor Wilhelm Loth

Foto: Pape

Beitrag vom Sonntag, 21. November 2021

Staatsbad: Klare Entscheidung für 2-G-Konzept

Die Norderneyer Kurverwaltung wird ein klares 2-G-Konzept über die Weihnachtsfeiertage umsetzen. Das gab Kurdirektor Wilhelm Loth gestern auf einer Pressekonferenz bekannt.

Diese Entscheidung habe die Kurverwaltung vor allem aus zwei Gründen getroffen. Zum einen ist es eine Reaktion auf die stark steigenden Inzidenzen am Festland, denn die Erfahrung zeigt, so Loth, dass auch niedrige Zahlen immer schnell nachziehen. Es gehe aber auch insbesondere darum, die Menschen, die nicht geimpft sind, vor einer Ansteckung zu schützen. „Es geht nicht darum, jemanden auszuschließen, sondern den Gästen den größtmöglichen Schutz anbieten zu können“, machte der Kurdirektor deutlich. Diese Sicherheit wird nach seiner Ansicht durch eine 3-G-Regelung nicht erreicht, weil geimpfte Menschen weiterhin das Virus übertragen können, wäre dann das Risiko bei einem Veranstaltungsbesuch für Menschen ohne Impfung besonders hoch. „2-G bedeutet auch weniger Einschränkungen und der allergrößte Teil der Menschen kommt in den Genuss einer Veranstaltung. Insofern haben wir uns mit dieser Entscheidung nicht schwergetan“, erklärte der Kurdirektor sachlich und abgeklärt. Die Erfahrungen der letzten Wochen und Monate zeigen zudem, dass ein sehr großer Teil der Inselgäste bereits einen vollständigen Impfschutz nachweisen könne.

Über 90 Prozent der Gäste geimpft

In diesem Kontext berichtete Loth von der Pandemie-Gesprächsrunde am Vortag, in der sich Vertreter aus Gastronomie, Hotellerie, Politik, Polizei und Ärzteschaft, aber auch der Reederei und der Dehoga regelmäßig austauschen.
Dort zeigte sich derselbe Eindruck: Nach ihrer Schätzung können über 90 Prozent der Gäste eine Impfung nachweisen oder einen Nachweis erbringen bereits genesen zu sein.
Im Großen und Ganzen sind die touristischen Akteure sehr zufrieden mit der Saison und auch wirtschaftlich steht es gut um die Insel, berichtete Loth aus der Gesprächsrunde. Es sind allerdings nicht die gewohnten Zahlen: „Ein halbes Jahr Schließungen holt man auch nicht auf“, kommentierte Loth.

Der Schuh drückt beim Personal

Der Schuh drückt vor allem beim Personal und der Personalbeschaffung, das zu großen Teilen in der Krise aus der Branche abgewandert ist, weil diese sehr unsicher geworden ist. Da sind sich alle touristischen Akteure einig. Für die Inseln kommt noch ein weiterer Faktor erschwerend hinzu, erklärt Loth. Die neueren Beschäftigten hätten ein Leben in zwei Extremen vorgefunden: „Entweder war alles geschlossen und sie konnten keine sozialen Kontakte knüpfen, weil es kein Vereinsleben gab und nichts geöffnet war, und sind so sozial verwaist, und wenn keine Schließzeit war, hat es hier geknallt, als wenn es kein Morgen gibt“, fasste der Kurdirektor die Situation zusammen. Loth: „Viele haben das nicht aushalten können, wofür ich großes Verständnis habe.“

Veranstaltung zur Weihnachtszeit mit 2-G

Für die Weihnachtszeit ist die Nachfrage der Gäste groß und auch die Belegung ist in diesem Monat auf dem Niveau von 2019, berichtete Loth. Die 2-G-Regelung gelte im Winter für alle Veranstaltungen, auch für den „Winterzauber“ auf dem Kurplatz im Herzen Norderneys. Die Gastronomie und die Bibliothek im Conversationshaus werden ebenfalls die 2-G realisieren. Das gelte zudem für die Tourist-Information und das Badehaus.

Winterzauber findet statt, Anbaden nicht

Der Leiter der Veranstaltungsabteilung Luciano Hoch präsentierte zudem das geplante Veranstaltungsprogramm für den Winter. So wird es neben dem Winterzauber ein Konzert der Blue-Night-Boogie-Band geben, den Köslings-Comedy-Club, eine Silvester-Party in der Orangerie des Conversationshauses sowie am Neujahrstag eine Kultfilmnacht geben. Norderneyer und Gäste erhalten auf Wunsch bei Vorlage eines Impf- oder Genesenen-Nachweises ein Eventbändchen, um den Zugang zu vereinfachen.
Nicht stattfinden werde aus heutiger Sicht das traditionelle Anbaden. Als Grund nannte der Kurdirektor das offene Areal am Weststrand, das nur schwer zu kontrollieren und zu ordnen ist, erläuterte der Kurdirektor die Entscheidung.

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