Schmuggler: Das Herz der Siedlung

Der Schmuggler in der Nordhelmsiedlung ist am 16. Mai 50 Jahre alt geworden und ohne die Kneipe und das Restaurant ist die Nordhelmsiedlung kaum vorstellbar. Das Herz der Siedlung schlägt im Schmuggler – damals wie heute. Und so ist der Tresen nicht nur nahe am Zapfhahn, sondern mit seiner Form eines Schiffsrumpfes ebenso ein Unikum, wie wohl jeder, der daran Platz nimmt. Denn dort entstanden Ideen und wurde organisiert. Im Schmuggler krönten die Siedlunger ihren eigenen Bürgermeister und gründeten vor rund 40 Jahren mit dem FC Old Smuggler einen eigenen Verein, der noch heute mit 40 Mitgliedern den Maibaum organisiert sowie in der Adventszeit die Weihnachtsbeleuchtung in die Straßen hängt und auch beim eigenen Neujahrsempfang trifft man sich. Das Neueste vom Neusten ist heute immer noch in der kleinen Zeitung „Smuggler Nachrichten“ zu lesen. 

Am 16. Mai 1973 eröffnete Hermann Kleimann die Kneipe „Old Smuggler“ und übergab Haus, Tresen und Geschäft vor fünf Jahren an seinen Sohn Michael. So ganz ohne den Tresen geht es bei Hermann Kleimann, dem langjährigen Wirt, aber nicht, und so findet man ihn immer noch sonntags ab 11 Uhr beim Frühschoppen und noch immer treffen sich dann die Leute der ersten Stunde. 
1968 kam Hermann Kleimann nach Norderney und arbeitete in einem Imbiss in der Poststraße, den er zwei Jahre später übernahm.

1973 übernahm er das alte DAB-Eck und öffnete den „Old Smuggler“. „Da war ich jung und unerfahren und damals hat das 0,2l-Bier noch 90 Pfennig und ein Korn 80 Pfennig gekostet“, lacht dieser. Es war schon früher eine gute Gemeinschaft mit „Nordhelm-Ost“, sagt er.

Die Saison war kurz und trotzdem hatte der Old Smuggler ganzjährig geöffnet. „In der Siedlung habe ich mich immer wohlgefühlt, weil es das Dörfliche noch gab“, sagt Kleimann senior und erzählt vom alten Kiekkasten, in dem man die wichtigsten Informationen einwarf: Termine von silbernen Hochzeiten und Bogen-Aufhängen oder wann die Fahnen gehisst wurden. Zu der Zeit gab es viele Wirtschaften in der Siedlung: den Bierkrug, die Wilhelmine, das Kap und das Kiek in sowie Pietschmann und andere. Der Old Smuggler hat sie alle überlebt und am Ende sitzt es sich an der Theke des Schmugglers heute immer noch gut auf ein Glas Bier, eine gute Mahlzeit und ein interessantes Gespräch.