Sarah Miro Fischer erhält Inselpreis

Ein Schreibtisch, ein Blick aufs Wasser, eine Woche Zeit: Es ist ein Preis, der sich nicht in Geld bemisst, sondern in Ruhe. In diesem Jahr geht das Inselstipendium „Schreibtisch am Meer“, gestiftet vom Norderneyer Hotel Inselloft, an die junge Berliner Regisseurin Sarah Miro Fischer.

Ihr Film Schwesterherz, ein leiser, eindringlicher Erstling über Schuld, Nähe und das Verstummen, feierte im Februar Premiere auf der Berlinale. Nun lief er im Rahmen des Filmfests Emden-Norderney – und wurde mit dem Blick auf die Insel beantwortet. „Ich wusste gar nicht, dass es diesen Preis gibt“, sagt Fischer auf der Bühne. „Aber er kam genau im richtigen Moment.“

Die Idee zum Film entstand, wie sie erzählt, durch eine Demonstration am 8. März. „Warum kenne ich so viele Betroffene – aber keine Täter?“, stand da auf einem Schild. Aus der Irritation wurde ein Drehbuch, getragen von einer Hauptfigur, die sich zwischen Loyalität und Entsetzen verliert. Was Miro Fischer in ihrer Zeit auf Norderney schreiben wird, wisse sie noch nicht. Nur dies: „Ich habe viele Ideen und freue mich auf die Möglichkeit, einmal still zu werden.“