Lesekompetenz ist besonders wichtig

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Beitrag vom Dienstag, 19. Dezember 2023

„Ohne Lesen geht einfach nichts“

Gerade die Lesekompetenz ist besonders in Niedersachsen weiter gesunken. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kam die PISA-Studie 2022, die Anfang Dezember von der OECD veröffentlicht wurde. Ausgewertet wurden die Daten von rund 690.000 Schülerinnen und Schülern aus 81 Ländern und Volkswirtschaften. Die Jugendlichen in Deutschland schneiden in Mathematik, im Lesen und in Naturwissenschaften deutlich schlechter ab als noch 2018. 

Im bundesdeutschen Vergleich lag Niedersachsen im Bereich Lesekompetenz 2018 auf Platz 14 von 16. Insbesondere in der Lesekompetenz fielen die Leistungen nach Corona zudem überdurchschnittlich stark im internationalen Vergleich ab. Dabei gilt sie als Basiskompetenz, um dem Unterricht in anderen Fächern folgen zu können. Schulleiter Claus Huth und Leiterin des Fachbereiches Sprachen Catharina Majert sind nicht erst seit den Ergebnissen aus der Vergleichsstudie alarmiert. Beide sehen große Probleme vor allem im Spracherwerb sowie beim Lesen und arbeiten derzeit an einem Konzept, das sich mit dem Spracherwerb von Deutsch als Zweitsprache befasst. „Das ist so eine wichtige Kernkompetenz, dass es einfach unerlässlich ist, da nachzusteuern. Dadurch erhoffen wir uns in allen Bereichen eine Leistungssteigerung“, betont Huth im Gespräch. 

Die Kooperative Gesamtschule (KGS) und die Grundschule haben sich nun für das neu aufgelegte Landesprogramm „Lesen macht stark – Niedersachsen“ beworben.

Das Förderprogramm wird im kommenden Halbjahr Lehrkräfte als Multiplikatoren ausbilden, die ab dem kommenden Schuljahr ihre Arbeit aufnehmen sollen. „Die neuen fünften Klassen werden damit groß“, wenn die Bewilligung kommt, berichtet Majert. Auch an der Grundschule könnten dann die kommenden ersten Klassen mit den Lesecoaches starten, bestätigt Grundschulleiter Martin Pape. Er weiß: „Ohne Lesen geht einfach nichts.“
Bekommen die Norderneyer Schulen die Zulassung zum Förderprogramm, werden in vier Jahren die Jahrgänge eins bis acht von den Lesecoaches begleitet. Sie werden in den Schulen die Multiplikatoren sein, von deren Wissen die anderen Fachlehrer profitieren. „Das beinhaltet auch die Berücksichtigung der speziellen Deutsch-als-Zweitsprache-Aspekte“, führt Majert die Vorteile aus. Gerade im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) besteht laut Majert „extremer Handlungsbedarf“ an der KGS. Von den 126 Schülern der KGS kommen 55 aus anderen Herkunftsländern. 24 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund, davon mindestens zwölf Prozent einen Förderbedarf. „Diese Schüler dürfen uns nicht entgleiten“, betont sie. Dieser hohe Bedarf lasse sich jedoch nicht durch das vorhandene Personal decken. „Deshalb sind wir für die Unterstützung durch unsere neue Sprachintegrationskraft sehr dankbar“, so die Fachbereichsleiterin.

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