Mobilitätskonzept der Öffentlichkeit vorgestellt

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Beitrag vom Freitag, 24. Januar 2025

Mobilitätskonzept der Öffentlichkeit vorgestellt

Seit Mitte 2022 ist das Aachener Stadt- und Verkehrsplanungsbüro BSV aus Aachen mit der Erstellung eines Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes für Norderney beauftragt. Auf eine Bestandsanalyse folgte ab Februar 2023 die Konzeptphase, in der die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr gemeinsam mit den Planern die politischen Ziele abstecken und konkrete Maßnahmen entwickeln sollten.

Die Ergebnisse aus diesem Prozess, zusammengefasst in einem 65-seitigen Konzeptpapier, stellte Planungsingenieur Dr. Michael Baier am vergangenen Mittwoch im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses vor. Dieses umfasst mehr als 60 konkrete Vorschläge, die zu der Umsetzung zweier Hauptziele beitragen sollen, die durch den Ausschuss diskutiert und beschlossen worden waren, nämlich der Reduzierung des Kfz-Verkehrs und der Schaffung einer verständlichen und einfachen Verkehrsinfrastruktur für alle. Der Arbeitskreis Verkehr hat die Maßnahmen nach ihrer Umsetzbarkeit und Priorität bewertet, zudem erfolgte eine fachliche Einschätzung.

Zu den am höchsten bewerteten und realistischen Maßnahmen gehören laut Konzept die Überprüfung der Gründe für Ausnahmegenehmigungen für den Kfz-Verkehr sowie die konsequente Kontrolle des Zonen-Fahrverbots etwa durch die Installation von senkbaren Pollern oder Schrankenanlagen, außerdem die Einführung einer verpflichtenden Parkplatzbuchung bei Anreise mit dem Auto und die Umgestaltung der Kreuzung Hafenstraße/Mühlenstraße, um dort die Rechts-vor-Links-Regelung deutlicher hervorzuheben.

Im Busverkehr sollten laut Konzept die Infomaterialien für den Tourismus überarbeitet und die Ausstattung der Haltestellen überprüft werden.
Für den Radverkehr sieht das Konzept die Schaffung eines flächendeckenden Wegweisungssystems und eine Ausschilderung der Hauptstrecken vor. Zudem sollten Radwege verbreitert und Abstellanlagen ausgebaut werden. Besonderes Augenmerk liegt zudem in der Einrichtung eines Radwegs entlang der Hafenstraße und der Deichstraße jeweils auf einer Straßenseite, auf dem die Fahrräder aber in beide Richtungen fahren können.

Für den Fußverkehr wurden folgende Maßnahmen besonders hoch bewertet: die Umgestaltung der Jann-Berghaus-Straße zur Fußgängerzone mit Sonderregelungen etwa für den Lieferverkehr, der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen und die Errichtung von Bordsteinabsenkungen insbesondere an Kreuzungen.

Der Ausschuss stimmte einstimmig für das Konzept, sodass es durch den Stadtrat beschlossen werden kann. Es soll als Grundlage und Leitlinie für die zukünftige Verkehrs- und Mobilitätsplanung der Stadt Norderney dienen. Laut Empfehlungsbeschluss kann die Stadt im nächsten Schritt die einzelnen Maßnahmen prüfen und ausarbeiten, sodass die Inselpolitik jeweils über die Umsetzung entscheiden kann.