Mehrweg statt Plastik

Ab dem 3. Juli 2021 dürfen innerhalb der Europäischen Union kein Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik oder Bio-Kunststoff sowie keine To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essensbehälter aus Styropor mehr produziert werden. Auch Einweggeschirr aus Pappe mit Kunststoffüberzug ist dann nicht mehr erlaubt.

Der Norderneyer Gastronom Michael Kleimann wirbt daher gemeinsam mit der Kurverwaltung für ein einheitliches digitales Mehrwegsystem, das zudem für die Kunden kostenlos ist, so der Restaurantbetreiber.

Verschiedene Behältnisse zur Auswahl

Mehrere Betriebe, darunter Milchbar, Giftbude und Gosch, hätten ihre Beteiligung ab Juni angekündigt. Es handelt sich dabei um das Mehrwegsystem des Kölner Unternehmens Vytal, erläutert die Technische Leiterin der Kurverwaltung, Olivia Meiners-Hagen: „Die teilnehmenden gastronomischen Betriebe erhalten für eine einmalige Einrichtungsgebühr die Nutzungsrechte für das System. Es stehen verschiedene Schalen und Behältnisse etwa für Kaffee, Pizza oder Pasta zur Auswahl, die frei von jedem Teilnehmer in der Größe der Ausführung und der Stückzahl ausgewählt und bestellt werden können.“
Alle Behältnisse seien mit einem QR-Code versehen, die Kunden könnten diese dann bei einer Außer-Haus-Bestellung entweder per App oder mit einer Chipkarte ausleihen und innerhalb von 14 Tagen entweder im Restaurant oder in einer dafür vorgesehenen Sammelbox zurückgeben.

Kleimann: „Müssen selbst aktiv werden“

Für die Gastronomen entstehen bei der Übergabe an die Kunden Kosten in Höhe von 15 bis 20 Cent pro Schale, ergänzt Kleimann: „Das ist etwa genauso teuer wie eine plastikfreie Einwegverpackung.“ Zudem entstehe ein Mehraufwand durch das Spülen der Schalen. „Je mehr Betriebe mitmachen, desto besser funktioniert es auch“, ist der Norderneyer überzeugt: „Es steht und fällt mit den Gastronomen. Wir sollten nicht auf die Nachfrage der Gäste warten, sondern müssen selbst aktiv werden.“