Laientheater Norderney: „Wollen, aber können nicht“

Das Norderneyer Laientheater feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. 195 Theaterstücke hat der Verein seit seiner Gründung im Jahr 1951 auf die Bühne gebracht und mehr als 70.000 Zuschauer empfangen. Doch die Corona-Situation mache die Planungen für das Jubiläumsjahr schwierig, berichtet der Vorsitzende Stephan Freisleben im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen. Wann die Mitglieder wieder anfangen könnten zu proben, sei derzeit nicht absehbar. „Bis auf weiteres haben wir keine Stücke geplant“, so Freisleben, „wir wollen, aber können nicht.“

Fast zwei Jahre liegt die letzte Aufführung nun zurück: Mit dem Klassiker „Tratsch im Treppenhaus“ hatte das Laientheater im Sommer 2019 vor ausverkauftem Hause gespielt. Kurz danach fielen mit dem Umbau der Aula der Kooperativen Gesamtschule zuerst der Probenraum und wenig später mit der Sperrung des Kurtheaters auch der traditionelle Aufführungsort des Laientheaters vorübergehend aus. Trotzdem begannen die Mitglieder Anfang 2020 mit den Proben für ein neues Theaterstück, bis die Corona-Pandemie im März alle weiteren Treffen unmöglich machte.

Durch die ausgefallenen Aufführungen fehlen dem Verein auch die Einnahmen, gibt der Vereinsvorsitzende zu bedenken. Gleichzeitig liefen Kosten etwa für Mitgliederversicherungen weiter. Erst im vergangenen Jahr hatte der Verein zudem rund 10.000 Euro in ein neues, brandhemmendes Bühnenwandsystem investiert, die nun weiter auf ihren ersten Einsatz warte.

„Es ist sehr traurig“, schildert Freisleben, „ein Theaterverein lebt eben auch von den Proben und dem Ideenaustausch bei den gemeinsamen Treffen. Der Verein ist quasi eingefroren und wir warten darauf, dass es besser wird.“ Spenden nimmt das Laientheater unter IBAN DE92 2836 1592 7100 5773 00, Verwendungszweck Solibeitrag Laientheater, entgegen.