Beitrag vom Freitag, 20. Januar 2023
Hegering: Damwild gehört nicht in den Stadtbereich
Ob an der Kaiserwiese, im Argonnerwald oder in der Nordhelmsiedlung: Auf Norderney einer Gruppe Damhirschen zu begegnen, ist längst keine Seltenheit mehr. Besonders im Winter, wenn weniger Menschen auf der Insel unterwegs sind, findet man sie vermehrt im Stadtbereich. Doch auch wenn die Tiere für Einwohner und Urlaubsgäste ein willkommenes Fotomotiv darstellen, birgt ihr Aufenthalt auch eine Gefahr für sich und für den Straßenverkehr, weiß der stellvertretende Hegeringsleiter Klaus Harms im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen. Allein im laufenden Winterhalbjahr seien die Norderneyer Jäger zweimal hinzugerufen worden, weil ein Tier angefahren wurde.
So musste ein Damhirsch am Ruppertsburger Wäldchen aufgrund seiner schweren Verletzungen erlöst werden, berichtet Harms, ein weiteres Tier wurde von einem Fahrzeug auf der Deichstraße erfasst und flüchtete anschließend, sodass die Jäger es nicht mehr ausfindig machen konnten. Der Hegering warnt daher davor, das Damwild gezielt zu füttern, was derzeit an verschiedenen Orten im Stadtgebiet durch Einzelpersonen passiere, so Harms: „Die Tiere werden dadurch in ein Gebiet gelockt, in das sie nicht hingehören.“ Auch könnten die Wildtiere nicht unterscheiden, wo sie fressen dürfen und wo nicht, berichtet der Norderneyer: „Dann füttert der eine und der andere schimpft, dass das Damwild seine Pflanzen abfrisst. Das ist für alle Beteiligten unschön.“
Wieviele Damhirsche auf Norderney leben, ist schwer zu beziffern, auch weil sie oft zwischen Insel und Festland hin- und herwandern, so Harms. In der Natur außerhalb der Stadt gebe es aber genug Futter, auch in der Winterzeit. „Wenn Not sein sollte, dann sind auch die Jäger gefordert zu unterstützen. Aber da sind wir sehr weit von entfernt.“
Verfasst von Dorothee Linke
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