Gutachten für die Stadtverwaltung Norderney

Archiv: Pape

Beitrag vom Samstag, 09. März 2024

Gutachten: 35 Punkte abgearbeitet

Vor gut zwei Jahren hat die Stadt Norderney den Verband für Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) beauftragt, eine umfassende Organisationsuntersuchung des Rathauses sowie der städtischen Betriebe durchzuführen. In einem mehrstufigen Verfahren hatten die Berater der KGSt die Verwaltung daraufhin auf Herz und Nieren geprüft und die Aufbau- und Ablauforganisation untersucht sowie Interviews mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt. Stadtrat und Verwaltung erhielten nach dem umfassenden Check-Up eine Maßnahmenliste mit 84 Punkten. Die Stadtverwaltung hat eigens zur Umsetzung des Maßnahmenkatalogs ein hausinternes Gremium gegründet, das sich mit der Umsetzung des Gutachtens befasst. 

Auf Nachfrage verkündete Bürgermeister Frank Ulrichs nun, dass die Stadtverwaltung stetig an der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen arbeitet. Wie erwartet, zeigte das KGSt-Gutachten, dass eine Umstrukturierung der Verwaltung ebenso notwendig ist wie die Personalaufstockung, um die Verwaltungsaufgaben der Kommune zukünftig effektiv bewältigen zu können. Es biete aber auch ein gutes Gerüst zur Umsetzung. „Wir sind dabei, Strukturen zu verändern und umzustellen. Gleichzeitig brauchen wir aber auch Leute, die Strukturen verändern“, erklärte der Rathauschef.

Ulrichs gibt jedoch zu bedenken: „Ich kann aus dem eigenen Bestand, wo wir wirklich alle hinterher arbeiten und wir nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht, keine komplette Verwaltungs-Reorganisation durchführen. Es fehlen faktisch Leute – heute und in Zukunft.“ Dennoch ist er zuversichtlich und lobt die Leistung der Belegschaft: Es habe sich bereits viel getan, was von außen nicht immer wahrgenommen werden könne. Besonders positiv bewertete Ulrichs die Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation, die zu einem spürbaren Umdenken und einem neuen Bewusstsein in der Verwaltung geführt haben sowie die Einführung von Intranet und Berichtswesen. „Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren 35 Punkte abgearbeitet und viele andere befinden sich im Fluss“, erläuterte der Bürgermeister den Prozess. Eine Arbeitsgruppe befasst sich aktuell damit, die Einführung und Nutzung der Elektronischen Akte voranzutreiben. Die Organisation und Struktur der Verwaltung zu optimieren und einen neuen Geschäftsverteilungsplan aufzustellen, der die Aufgaben der einzelnen Ämter im Großen und Kleinen festlegt, bedürfen aber noch Zeit, so Ulrichs: „Das macht man nicht von heute auf morgen.“