Frisia-Tochter Cassentours stellt neue Schnellfähre in Dienst

Foto: Anja Pape

Beitrag vom Mittwoch, 15. Februar 2023

Frisia-Tochter Cassentours stellt neue Schnellfähre in Dienst

Die Reederei Norden-Frisia hat mit einer offiziellen Schiffstaufe eine neue Schnellfähre in Norddeich in Betrieb genommen.

Das Schiff kann bis zu 54 Fahrgäste befördern und wird ab sofort die Verbindung zwischen Norddeich und Juist bedienen, kündigte Carl-Ulfert Stegmann, Vorstand der AG Reederei Norden-Frisia, an. Aber auch im Personenverkehr von und nach Norderney könnte der Inselexpress eingesetzt werden, erklärte Stegmann auf Nachfrage. Es biete sich beispielsweise der Einsatz im Pendlerverkehr von und nach Norderney bei niedrigeren Wasserständen an. Zunächst werde es jedoch darum gehen, Erfahrungen mit der auf fünf Jahre gecharterten Schnellfähre zu sammeln. Der Chartervertrag besteht mit der „Ems Maritime Offshore GmbH“, einer Tochtergesellschaft der AG Ems.

Sowohl Stegmann als auch AG-Ems-Vorstand Dr. Bernhard Brons zeigten sich überzeugt, dass weitere gemeinsame Schritte in ähnlicher Art erfolgen könnten. Die Erfahrungen mit den bislang vier eingesetzten Express-Booten seien gut und der Frisia-Konzern erwartet so auch für den Inselexpress 1 eine gute Auslastung. In der Inselversorgung nach Juist werde das neue Schiff eine wichtige Rolle spielen und mit mindestens zwei zusätzlichen Hin- und Rückfahrten im Juistverkehr für mehr Flexibilität sorgen, kündigte Stegmann an.

Ohne Verluste geht diese Rechnung jedoch nicht auf und so kommentierte der Reederei-Vorstand: „Uns ist klar, dass wir uns damit Konkurrenz im eignen Haus machen: Der Inselexpress wird zu Lasten der Fähren oder der Flieger gehen.“ Der Frisia-Konzern schaue hier mit den Augen des Gastes und setze auf den Neuzugang, dessen Planung und Bau nur ein Jahr benötigte. Im Vergleich zu den Wassertaxen verspricht Stegmann mehr Sicherheit und Komfort bei gleicher Flexibilität: „Das ist ein Fahrgastschiff nach EU-Fahrgast-Richtlinie und hat damit die gleichen Anforderungen zu erfüllen, wie die einer ganz normalen Fähre. Es ist damit ein ganz anderes Schiff und hat nichts mehr mit den Wassertaxen unter acht Metern Länge zu tun.“
Mit dem Inselexpress verdoppelt die Frisia-Tochter Cassentours die Beförderungskapazität des Schnellverkehrs zur Nachbarinsel Juist und setzt auf den umweltfreundlicheren GTL-Kraftstoff. Die CO2-Bilanz verbessert sich im Vergleich zu den kleineren Express-Booten um den Faktor sechs bis sieben pro Fahrgast, so Stegmann und kündigte für das kommende Jahr die Indienststellung des ersten deutschen Fahrgastschiffes mit Elektroantrieb an.

BU:

Der acht Meter lange „Inselexpress 1“ wird vorerst im Juistverkehr eingesetzt, könnte aber den Norderneyverkehr verstärken.