Beitrag vom Montag, 02. November 2020

Flugplatz: Investitionen dringend notwendig

Rund 32 Starts und Landungen verzeichnet der Norderneyer Flugplatz in den vergangenen Jahren durchschnittlich pro Tag, für dieses Jahr dürften die Zahlen jedoch aufgrund der Corona-Pandemie geringer ausfallen, wie der Geschäftsführer des Betreibers Flughafen Norderney (Fluhaney), Holger Schönemann, im persönlichen Gespräch berichtete. Von April bis Juni seien die Flughafenmitarbeiter nahezu vollständig in Kurzarbeit gewesen, „aber es war ja auch niemand da“, erinnert sich der Geschäftsführer. Wie hoch die Einbußen aus dem coronabedingten Stillstand sein werden, könne derzeit noch nicht beziffert werden. Das Unternehmen habe aber Coronahilfen aus Bundesmitteln beantragt und werde darüber hinaus auch einen Antrag auf Unterstützung aus einem Sonderförderungsprogramm stellen, das das Land Niedersachsen für die niedersächsischen Flughäfen aufgelegt habe. Dieses stellt für den Norderneyer Flughafen eine maximale Unterstützungsleistung von 93.000 Euro in diesem Jahr und bis zu 72.000 Euro im kommenden Jahr in Aussicht.

Müssen was tun

Trotzdem müsse in den kommenden Jahren in den Flugplatz und seine Anlagen investiert werden, berichtet der Geschäftsführer: „Der Flugplatz ist in die Jahre gekommen, da müssen wir ein bisschen was tun.“ Eine der dringendsten Maßnahmen sei die Erneuerung der Drainage für den Flughafen: „Gerade da wo die Flugzeuge abgestellt werden, sind die Drainagerohre vollkommen versandet, weil man es auch über die Jahre vermissen lassen hat, diese Rohre zu spülen und zu pflegen. Die Pumpenanlage ist bereits erneuert, aber die Drainagerohre müssen neu verlegt werden.“

Auch eine Sanierung der Start- und Landebahn sei notwendig, genauso wie die Zufahrtsstraße zum Flughafen, die auch für die Krankentransporte genutzt werde und durch Kaninchenaktivität einige Schlaglöcher aufweise. „Wir werden außerdem die Fenster in der Abfertigungshalle und im Tower ersetzen müssen, weil die über die Jahre undicht geworden sind“, zählt Schönemann auf. Für diese Maßnahme ließen sich die Kosten bereits abschätzen auf rund 50.000 Euro. Eines der teuersten Projekte werde jedoch mit rund 80.000 Euro die Sanierung des Spielplatzes sein, die ebenfalls dringend notwendig sei, so der Geschäftsführer: „Da hoffe ich auf Unterstützung, dass wir dafür Fördergelder adquirieren können, sodass nicht die gesamten Kosten bei uns bleiben.“

Aufgrund der Kostenhöhe sollten die Investionen sich auf die nächsten fünf Jahre verteilen, der dringendste Handlungsbedarf liege bei der Drainage und den Fenstern. Welches Projekt im kommenden Jahr als erstes angegangen werde, stehe aber noch nicht fest, so Schönemann: „Es kommt auch darauf an, wie uns Corona weiter im Atem hält.“

Positiv äußerte sich Schönemann über den angekündigten „Meerexpress“, eine geplante Linienflugverbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Norderney. „Ich freue mich, wenn der Meerexpress ab März kommenden Jahres an den Start geht.“ Er sei von dem Konzept überzeugt, so Schönemann, weil es einen regelmäßigen Flugplan beinhalte: „Ich denke und ich wünsche ihm, dass es gut läuft, auch weil es mit Sicherheit die Nutzungsfrequenz des Flughafens richtig nach vorne bringen wird.“

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