Feuerwehrspitzen tagen auf der Insel

Bürgermeister Frank Ulrichs nahm gemeinsam mit dem Norderneyer Stadtbrandmeister Ralf Jürrens und seinem Stellvertreter Jörg Saathoff hochrangige nationale und internationale Gäste im Norderneyer Rathaus in Empfang. Auf Einladung des Deutschen Landesfeuerwehrpräsidenten Karl-Heinz Banse, des Vizepräsidenten Dr. Christoph Weltecke und Bundesgeschäftsführer Rudolf Römer trafen sich die Feuerwehrführungen von Polen und Österreich zu einer Tagung auf der Insel. So nahmen der polnische Feuerwehrpräsident und ehemalige Ministerpräsident Polens Waldemar Pawlak mit Vizepräsidentin Teresa Tiszbierek und Bundesgeschäftsführer Grzegorz Szyszko teil sowie die österreichischen Amtskollegen Robert Mayer mit Vizepräsident Gerald Hillinger und Generalsekretär Raphael Koller. Die französischen Vertreter konnten aufgrund der laufenden Wahlen der Amtsträger nicht anreisen.

Neben dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Norderney standen für die Feuerwehrspitzen nicht nur ein Abstecher an den Strand und ein Besuch im Besucherzentrum „Watt Welten“, sondern selbstverständlich eine Führung durch das Feuerwehrhaus auf dem Programm.
In seiner Willkommensrede betonte Ulrichs die Bedeutung einer starken Feuerwehr und hob die Leistung der Inselfeuerwehr heraus: „Die Feuerwehr leistet hier auf der Insel eine hervorragende Arbeit.“ Der Bürgermeister erinnerte an Neuanschaffungen für die Inselwehr und sprach von erhöhten Anforderungen in den Bereichen Technik und Gesundheitsschutz.

Der Deutsche Feuerwehrpräsident Karl-Heinz Banse war bereits im vergangenen Jahr auf Norderney, als die beiden Großfahrzeuge übergeben wurden und so sei der Tagungsort bewusst gewählt, so Banse. „Es ist nicht alltäglich in einer Gemeinde dieser Größenordnung, dass zwei Fahrzeuge mit einem solchen Investitionsvolumen gleichzeitig übergeben werden. Das erlebt man sonst nur bei Berufsfeuerwehren.“ Beeindruckt zeigte sich Präsident zudem von der Stärke und dem Zusammenhalt der Inselfeuerwehr.

Während der Tagung auf Norderney steht der Klimawandel mit seinen Folgen für die Feuerwehren im besonderen Fokus, berichtete Banse. Er erinnerte an länderübergreifende Einsätze der Feuerwehren und betonte vor allem die Notwendigkeit eines guten Austausches über Strukturen und Fähigkeiten. Banse: „Das Feuer kennt keine Grenzen.“ Auch über den Krieg in der Ukraine werden die Feuerwehrspitzen sprechen. Dabei werde es vornehmlich um den gemeinsamen Wiederaufbau des ukrainischen Feuerwehrwesens gehen, kündigte Banse an. Gespräche in der Ukraine hätten gezeigt, dass es ein besonderes Interesse an einem System aus freiwilligen Feuerwehren und Berufsfeuerwehren gebe, so wie es in Deutschland, Österreich und Polen etabliert ist. Dabei spiele Polen eine herausragende Bedeutung, so Banse. Auf dem Programm steht außerdem der Austausch über aktuelle Hilfsaktionen für die Ukraine.

Sein österreichischer Amtskollege Robert Mayer bedankte sich und thematisierte die Feuerwehr im Kontext von Tradition und Werten. Polens Feuerwehrpräsident Waldemar Pawlak berichtete vom Engagement Polens in der Nachwuchsarbeit, um neben den Jugendfeuerwehren nun auch Kinderfeuerwehren zu etablieren. Polen habe in den letzten zehn Jahren sehr gute Erfahrungen im Bereich der Kinderfeuerwehr gemacht, in dem bereits Vierjährige spielerisch aktiv sein können.