Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Norderney

Beitrag vom Mittwoch, 22. März 2017

Feuerwehr: „Uns kam es häufiger vor“

Wenn auf Norderney ein Raum voll mit dunkelblauen Uniformen ist, hat sich die Feuerwehr der Insel versammelt.
Die Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr am vergangenen Freitag (17. März) war Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und den scheidenden Stadtbrandmeister Edmund Freese zu verabschieden. Doch zunächst hatte Edmund Freese selbst nochmal das Wort und legte seinen letzten Jahresbericht als Chef der Norderneyer Feuerwehr vor. Dieser begann mit einem Blick auf die Bautätigkeit am Feuerwehrgebäude, die sich schon eine Weile hinzieht und auch im vergangenen Jahr bereits Thema des Jahresberichtes war. Dass sich der Bau so in die Länge zieht, verwundert bei der Feuerwehr. Es besteht aber berechtigte Hoffnung, dass die Räume in den kommenden Monaten benutzbar werden und dass der zweite Bauabschnitt bald begonnen werden kann, so Freese. Dafür müssen die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr teilweise ausgelagert werden. Er hoffe, so Freese, dass dieser Zustand so kurz wie möglich gehalten werde. Die Stadt arbeite an einem Plan, um den Ablauf der einzelnen Bauschritte zu optimieren.
Insgesamt sei die Feuerwehr auf Norderney gut aufgestellt, was sie im vergangenen Jahr mehrfach unter Beweis gestellt habe. Es sei gelungen, mehrere neue Mitglieder zu werben. Auch aus der Jugendfeuerwehr seien einige Mitglieder zu den Erwachsenen gewechselt. Insgesamt hat die Norderneyer Wehr derzeit 150 Mitglieder.
Davon sind 90 Feuerwehrfrauen und –männer im aktiven Einsatz. Die Jugendfeuerwehr hat derzeit 27 Mitglieder, 15 Kinder haben sich der Kinderfeuerwehr angeschlossen. Die Alterskameradschaft der Feuerwehr, die auch das Traditionsfahrzeug in Schuss hält, umfasst zurzeit 22 Mitglieder.
Seit 133 Jahren biete die Feuerwehr Norderney Sicherheit und Hilfe. Allein im vergangenen Jahr waren dabei 121 Einsätze abzuarbeiten. 14 Mal war die Feuerwehr dabei als „First Responder“ zur Unterstützung des Rettungsdienstes unterwegs. 58 Kleinbrände wurden gemeldet, zwei Mittelbrände wurden gelöscht. Achtmal hatte die Leitstelle mit dem Stichwort ‚Großbrand‘ alarmiert. 27 Hilfeleistungen gab es.
Hinter der hohen Zahl der Kleinbrände verbergen sich 47 Fälle von ausgelösten Brandmeldeanlagen.
Das bedeute, so Edmund Freese, dass im Schnitt jeden achten Tag eine Bandanlage auslöste. Freese: „Uns kam es häufiger vor.“ Einige Anlagen waren mehrfach dabei. Es gebe ein paar „spezielle Häuser“.
Bei 36 Einsätzen war die Drehleiter im Einsatz. In elf Fällen unterstützte sie den Rettungsdienst. Die Leiter werde nicht nur als Hub-Rettungsfahrzeug gebraucht, sie sichere im Brandfall auch den zweiten Rettungsweg für die Atemschutzgeräteträger, so Freese.
2016 wurde die Leiter 20 Jahre alt und war lange im Werk des Herstellers, wo sie für rund 100.000 Euro überholt wurde. Auf der Wunschliste der Feuerwehr steht aber eine neue Leiter. Auch das 32 Jahre alte Tanklöschfahrzeug mit seiner großen Pumpe war 2016 lange Zeit nicht einsatzfähig. Man brauche dringend ein Fahrzeug mit großer Pumpe auf der Insel, was sich bei dem Großbrand am Hafen deutlich gezeigt habe, so Freese.
Der scheidende Stadtbrandmeister dankte der Stadt Norderney, die unter anderem durch Bürgermeister Frank Ulrichs vertreten war, für den Ausbau des Feuerwehrgerätehauses. Der Umbau werde die bestehende Ausrückordnung verändern. Die Einsatzkräfte werden künftig nicht mehr direkt zur Einsatzstelle fahren, sondern sich zunächst am Feuerwehrhaus vollständig ausrüsten.
Edmund Freese rief noch einige Einsätze in Erinnerung. Darunter den Sintflutartigen Regen am 15. Juni 2016, bei dem mehrere Einsätze gleichzeitig aufliefen und die Bergung eines herrenlosen Koffers, der einen Einsatz bis in die frühen Morgenstunden erforderte und sich dann doch nicht als Terroranschlag auf eine leere Kreuzung entpuppte.
Besonderen Raum nahm im Bericht der Einsatz am Jachthafen am 19. Oktober ein, der in seiner Größe ungewöhnlich war und den Einsatz der Norder Feuerwehr mit erforderlich machte, die mit der Fähre auf die Insel kam. Insgesamt waren dabei über 100 Einsatzkräfte vor Ort, darunter auch zwei im Urlaub befindliche Berufsfeuerwehrleute.
Zum Dank für sein Engagement erhielt Edmund Freese von der neuen Wehrführung Ralf Jürrens und Jörg Saathoff ein Präsent und dann den Applaus der Versammlung. Freese steht auch weiterhin im aktiven Dienst der Feuerwehr Norderney.

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