Wattwelten Büroräume fertiggestellt

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Beitrag vom Freitag, 30. Juni 2023

Erst die Schlupflöcher schließen

Für einen Dünengarten und neue Büro- und Lagerflächen hatte die Stadt Norderney im vergangenen Jahr die Erweiterung des Watt-Welten-Besucherzentrums in Angriff genommen. Für das rund 2,5 Millionen Euro teure Projekt waren der Stadt Fördermittel in Höhe von über 1,3 Millionen Euro zugesprochen worden. Ende Januar dieses Jahres konnte das Watt-Welten-Team in die neuen Büros in den Bungalows hinter dem Hauptgebäude einziehen und die früheren Büroräume wurden in einen Multifunktionsraum mit Schülerlabor umgestaltet. Auch der Garten ist weitgehend fertiggestellt. Doch an eine Öffnung zum Ferienbeginn ist nicht zu denken. Seit dem Frühjahr verhindert die dortige Kaninchenpopulation, dass die inseltypische Dünenlandschaft und damit das Herzstück des Gartens wachsen kann, wie Bürgermeister Frank Ulrichs und der Projektverantwortliche der Stadt Norderney Andreas Goldberg berichten.

„Das Problem ist, dass sich die Kaninchen an der fragilen Erstbepflanzung zu schaffen gemacht haben und die hängt mit der gesamten Dünenkonstruktion zusammen“, so Goldberg: „Das Wurzelwerk festigt nachher den Bodensatz. Aber bevor wir da ran können, müssen wir wirklich sicher sein, dass auch das letzte Kaninchen aus dem Garten raus ist.“ Die Einrichtung sei dazu mit der Norderneyer Jägerschaft in Kontakt. Damit keine neuen Tiere in den Garten hineinkommen können, müssen zudem alle Schlupflöcher geschlossen und der Zaun kaninchensicher gemacht werden. „Dass dort diese Masse an Kaninchen auftaucht, und dass die da so wüten, da hat der Planer nicht mit gerechnet“, ergänzt Ulrichs.

Damit die Arbeiten weitergehen können, müssen aber zunächst die Austernfischer weiterziehen, die sich den Dünengarten als Brutplatz für ihre Küken ausgesucht haben, berichtet Goldberg: „Die sind frisch geschlüpft und dürfen nicht gestört werden. Das bremst uns ziemlich aus.“ Erst wenn die Tiere flügge seien, könne es mit der Neubepflanzung der Düne und den anschließenden Restarbeiten weitergehen. Dann soll auch im Spielbereich noch eine Sandschicht aufgetragen werden. „Wünschenswert“ sei es, im August den Gartenbereich für Besucher öffnen zu können, so der Ausblick des Bürgermeisters. Das Automatencafé sei dann ebenfalls einsatzbereit, hier müsse nur noch ein EC-Kartenmodul eingebaut werden.

Auch noch nicht fertiggestellt ist die Sanierung der Bungalowdächer mit anschließender Fassadensanierung und die Installation von Photovoltaikanlagen, berichtet Goldberg. Aufgrund extremer Preisanstiege habe die Stadt die vorgelegten Angebote für die Dachdeckerarbeiten nicht annehmen können. Die PV-Anlage hätte die Stadt zudem nicht innerhalb des Förderzeitraums bis Ende Januar geliefert bekommen. Die Arbeiten sollen in diesem Jahr nachgeholt werden, was aber auch bedeutet, dass sie nicht mehr Fördermittelbestandteil sind und die Kosten daher von der Stadt getragen werden mussten. „Es war leider in dem Zeitfenster, das wir zur Verfügung hatten und aufgrund der Marktlage und der Verwerfungen in der Bauwirtschaft schwierig und insofern musste man da Abstriche vornehmen“, ergänzt der Bürgermeister: „Aber wir haben ein spannendes Projekt umgesetzt und dabei auch nachhaltig die Arbeitsbedingungen des Personals der Watt-Welten verbessert.“