Projekt der MS Anton

Foto: Sykora

Beitrag vom Freitag, 04. August 2017

Ein Boot voller Menschen

Mann an Mann und Frau an Frau – das ganze Boot ist voller Menschen. In diesem Fall sind es nur Bronzefiguren, aber der Blick bleibt haften. Das sagte auch Bürgermeister Frank Ulrichs in seiner Eröffnungsrede. Das Projekt „Mit Sicherheit gut ankommen“ hat mit der MS-Anton am Norderneyer Yachthafen festgemacht. Zur Eröffnung der dreitägigen Aktion kamen viele Norderneyer und Gäste, um sich über Flucht und Migration zu informieren. Die Insel Norderney sei offen gegenüber Neuem und Fremden. So leben und arbeiten hier über 60 Nationen, die in das insulare Leben integriert seien, so der Bürgermeister. Der Insel selber seien keine Flüchtlinge zugewiesen worden, dennoch gibt es mit dem Netzwerk Geflüchtete Norderney eine Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Flüchtlinge bei der Integration zu unterstützen. Das dies funktioniert, zeigen die täglichen Erfahrungen, so Ulrichs. „Ein Eritreer ist seit einigen Monaten bei den Technischen Diensten Norderney beschäftigt und ein anderer im Seniorenzentrum, was sehr gut funktioniert“, so Ulrichs.

Die MS-Anton mit den bunten Skulpturen lösen sofort viele Gedanken aus, so Ulrichs. „Nirgendwo ist der Kontrast größer als in einem touristisch geprägten Yachthafen.“ Gummiboote, überfüllt mit schutzsuchenden Menschen, verlassen dessen ungeachtet immer noch regelmäßig unter unfassbaren Bedingungen die afrikanische Küste, um in Europa auf ein besseres und sichereres Leben zu hoffen.

Am heutigen Freitag (4.8.) machte im Norderneyer Hafen mit der MS-Anton der Nachbau eines Flüchtlingsschiffes fest, um auf eine ganz andere Art und Weise für diese Problematik zu sensibilisieren. Der Grund, diese Aktion auf der Insel Norderney durchzuführen, liege einerseits daran, dass hier durch die hohe Gästezahl viele Menschen angesprochen werden und andererseits in den sogenannten Norderneyer Gesprächen, im Haus Klipper im Februar 2016 zum Thema Migration und Flucht in Europa unter Beteiligung von über 50 Experten aus dem ganzen Bundesgebiet sowie der Nachbarländer Dänemark und der Niederlande stattgefunden hatten, erklärt Frank Ulrichs.

Auf Norderney lebende Eritreer begleiten die dreitägige Veranstaltung mit der traditionellen eritreischen Krar-Musik. Zudem werden die Mitglieder des Netzwerkes Geflüchtete Norderney  mit einem Stand vor Ort sein und über ihre Arbeit auf der Insel informieren. Einen weiteren Infostand bietet das Sozialwerk Nazareth an und die Norderneyer Bibliothek ist mit einem Bücherstand vertreten. Traditionelle afrikanische Gerichte und ein Malangebot für Kinder runden das Angebot am Hafen ab.

Weitere Angebote werden Vorträge und Lesungen zum Thema Flucht sein, die im Haus Klipper, im Weißen Saal im Conversationshaus sowie am Hafen stattfinden werden. Die einzelnen Termine zu den Veranstaltungen stehen unter

http://www.outlaw-diestiftung.de/aktivitaeten/veranstaltungen/mit-sicherheit-gut-ankommen/die-route/norderney/

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